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Kirche in WDR 4 | 25.05.2016 | 08:55 Uhr

Unterwegs für Gerechtigkeit

Guten Morgen.

In den Nachrichten höre ich: „IS-Terroristen töten Muslime“ und frage mich: Warum? Sie meinen, sie seien die besseren Muslime. Aber das behaupten sie nur. Sie achten nachweislich nicht das Leben, da sie töten. So verstoßen sie gegen eines der Grundgebote des Islam und sie verstoßen gegen ein Menschenrecht.

Es gibt Menschen, die tragen schwarz-rot-goldene Kreuze vor sich her und rufen auf Demonstrationen menschenverachtende Parolen. Es gibt Menschen, die verängstigen oder bedrohen andere und bezeichnen sich als Christen.

Die Logik stimmt hier nicht. Wenn ich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ansehe, in der Bibel oder dem Koran lese, dann finde ich viele Aussagen, die das Leben achten und Gutes ermöglichen. Das Böse hat viele Gesichter und kann sich in jeder Religion und unter den Nichtreligiösen gleichermaßen breit machen. Das ist gefährlich. Denn wenn jemand etwas Böses will, dann wird er angreifen. Vor Terror-Anschlägen oder heimtückischem Rufmord kann sich niemand wirklich schützen. - Aber man kann etwas dafür tun, dass ein Klima entsteht, in dem Bösartigkeiten zurückgedrängt werden. Das Gute: Das ist in vielen verschiedenen Religionen definiert. Liebe zum anderen. Schutz der Schwachen. Traurige trösten. Gerechten Lohn zahlen.

So will ich den Mund aufmachen für das Gute, egal, was jemand über mich denkt. Warum? Bin ich eine Masochistin, bin ich ein Naivling? Meine ganz persönliche Antwort: Ich mache den Mund auf für andere und tue es auch für mich selbst, weil ich nicht hinterher ein schlechtes Gewissen haben will. Wenn alles aus dem Ruder gelaufen ist. Wenn Menschen getötet oder misshandelt wurden. Oder wenn sie in den Flammen eines abgefackelten Flüchtlingsheimes umgekommen sind. Ich will mich nicht hinterher entschuldigen und sagen: „Nie wieder“. Das mussten schon genügend Menschen vor mir. Ich will einfach am Ende getan haben, was ich tun konnte und mit ruhigem Gefühl abtreten, beim Eintritt in den Ruhestand, beim Abschied von Menschen oder am Ende meines Lebens.

Ich tue es für mich und natürlich auch für Gott, denn durch Gott bin ich geworden, was ich heute bin: mutig und manchmal feige, zufrieden und manchmal auch ungeduldig, ein Mensch halt, mit allen Stärken und Schwächen. So trete ich ein für das, von dem ich glaube, dass es Gottes Wille ist: die Liebe zu dem, der Hilfe braucht, die Liebe zu meinem Nächsten, die Liebe zu allen Geschöpfen Gottes und damit für Gerechtigkeit.

Manchmal sind meine Anstrengungen ja auch erfolgreich. Dann geht es mir gut und vermutlich auch denen, die gemeinsam mit mir unterwegs waren, meinem muslimischen Kollegen oder der Buddhistin. „Selbstwirksamkeit spüren“. So nennen es die Psychologen. Zu merken, dass ich etwas bewegen kann. Allein und mit anderen. Das stärkt und festigt mich. Dann kann ich mit guten Argumenten eine Sache kritisieren. Und ich werde fähig, durchdachte Kritik aufzunehmen. Ich kann andere Meinungen gelten lassen und Kritik abwägen und nutzen, um eine Lösung für ein Problem zu finden, für das im Moment noch keine gute Lösung in Sicht ist.

Einen guten Tag für Gerechtigkeit wünscht Ihnen Gerlinde Anders, Schulpfarrerin in Leverkusen.

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