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Kirche in WDR 4 | 26.07.2016 | 08:55 Uhr

Heilige Pforte

Guten Morgen!

Auf der Vorderseite der Euroscheine sind Tore abgebildet. Ohne dass es sie so in der Wirklichkeit gibt, hat man bei der Gestaltung der Banknoten ganz bewusst Portale und Tore aus den verschiedenen Epochen der europäischen Geschichte ausgewählt. So präsentieren sich prächtige antike Torbögen, romanische Portale und gotische Eingangspforten. Der Gedanke, der dahinter steckt, ist: das geeinte Europa braucht offene Tore, durch die man zueinander kommen kann und einander begegnen kann. Verschlossene Tore grenzen dagegen aus. Die gegenwärtige Krise unserer Europäischen Union zeigt, dass diese Erkenntnis in Vergessenheit zu geraten scheint: Aber wir brauchen weite Tore, die einladend geöffnet bleiben und Menschen verbinden können.

Einladend sind auch die Portale des Domes zu Paderborn, wo ich Weihbischof bin. In dieser Woche werden Tausende von Pilgern sie beim großen Liborifest durchschreiten.

Seit einigen Monaten finden sich zwei Worte über dem linken der beiden schlichten Tore, die als Doppelportal den Haupteingang des Paderborner Domes bilden: „Heilige Pforte“ steht da in goldenen Buchstaben zu lesen. Sie sind die einzige „Pracht“ des alten Portals, das sonst aus Holz besteht. Kein Marmor, keine gemeißelte Inschrift, nur Zeichen eines langen und regen Gebrauchs. Wie viele Menschen sind wohl schon durch diese Pforte gegangen durch die vielen Jahrhunderte hindurch, seitdem der Dom hier steht? Und welche Erfahrungen haben diese Menschen wohl gemacht bei dem einfachen Schritt durch die Pforte? Draußen das rege Markttreiben, Hektik, Alltag und dann drinnen diese Ruhe und Weite des gotischen Raumes.

Wenn ich durch diese Pforte trete, dann tue ich das bewusst. Oft verbunden mit der Vorstellung: „Ich lasse jetzt etwas hinter mir und trete bei Gott ein.“ Hinter der Domtür wartet ein Raum wohltuender Ruhe. Auch die Sorgen dürfen für einen Moment vor der Tür bleiben, denn wenn ich vor Gott trete, kann ich sie getrost ein ganzes Stück ablegen.

Für mich ist der Dom ein Ort, an dem ich Geborgenheit erfahren kann, Entschleunigung, Ruhe, ein Raum, der sogar Trost spendet, wenn ich mich seiner Stille anvertraue.

Die Bedeutung der Pforte als ein Übergang kennt noch eine andere Dimension: Jesus sagt im Johannesevangelium:

„Ich bin die Tür. Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Johannes, 10, 9).

Es ist ein wunderbares Wort Jesu, denn es steht für den Schritt zum Heil und zur Erlösung. Kein Wunder, dass das konkret nachempfunden werden soll, wenn die Pforte am Paderborner Dom durchschritten werden soll. Denn in dem Heiligen Jahr, das Papst Franziskus ausgerufen hat als „Jahr der Barmherzigkeit“, soll durch das Durchschreiten einer Heiligen Pforte, wie der am Paderborner Dom, deutlich werden: Wenn ich zu Jesus Christus komme, dann kann ich hinter mir lassen: Hektik und Unruhe, Betriebsamkeit, meine Sorgen und die Nöte, die mich bedrängen. Ich kann zu ihm kommen und bei ihm Trost suchen, abladen, was mich quält und kann so ein Stück Geborgenheit und Liebe erfahren.

Übrigens: Heilige Pforten zum Durchschreiten in diesem Jahr der Barmherzigkeit gibt es nicht nur in Paderborn, sondern auch in Köln, Münster und natürlich in Rom.

Papst Franziskus schreibt in seiner Einladung zum Heiligen Jahr:

„Wenn wir die Heilige Pforte durchschreiten, lassen wir uns Umarmen von der Barmherzigkeit Gottes und verpflichten uns barmherzig zu unseren Mitmenschen zu sein, so wie der Vater es zu uns ist.“

Aus Paderborn grüßt Sie Weihbischof Matthias König.

Copyright: pdp - Erzbistum Paderborn

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