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Kirche in WDR 4 | 10.09.2016 | 08:55 Uhr

Dialog statt Generalverdacht

Guten Morgen!

In der Samstagsausgabe der Tageszeitungen werden Sie schon heute bestimmt Bilder sehen von dem, was sich morgen vor 15 Jahren in New York abgespielt hat. Und wie dieses Datum, „Nine Eleven“ seitdem die Welt verändert hat.

Fast jeder weiß, wo er damals war, als die beiden Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers flogen.

Die Terroranschläge vom 11. September 2001 töteten 2.977 Menschen und brachten die Welt aus den Fugen. So perfide fand der Angriff auf die Stadt New York statt.

Die 19 Selbstmordattentäter gehörten zur islamistischen Terrororganisation al-Qaida.

Die USA reagierten mit den Kriegen in Afghanistan und dem Irak und befinden sich seit Nine Eleven im Kampf gegen den weltweiten Terrorismus. Eine Terrorwelle hat seit 2001 viele weitere Opfer gefordert, auch hier in Europa.

Unfassbar grausam agieren der sog. Islamische Staat und andere Terrorgruppen.

Hochrangige muslimische Gelehrte ächten diese Taten. Und sie erklären, dass die Täter sich zu Unrecht auf den Islam berufen. Ja, sogar Papst Franziskus hat sich zuletzt gegen eine Gleichsetzung von Islam und Gewalt gewandt.

Doch angesichts nicht aufhörender Terroranschläge steht auch hierzulande der Islam unter Generalverdacht.

Unabhängig davon, dass einem sich auf den Islam berufenden Terrorismus Einhalt und Widerstand geboten werden muss, so gilt es den Muslimen und ihrem Glauben vorurteilsfrei zu begegnen.

Und es ist zum Teil erschreckend, wie wenig noch immer von dieser Religion bekannt ist. Umso mehr braucht es Dialog.

Um zu erfassen, was ein solcher Dialog bedeutet, ist es sinnvoll auf einen kirchlichen Text zu schauen, der 1965 im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils entstanden ist. Die damals in Rom versammelten Vertreter der katholischen Welt-Kirche diskutierten dabei auch über ihre Einstellung zu Nichtchristen.

In dieser Erklärung, die nach den lateinischen Anfangsworten "Nostra Aetate" genannt wird, äußert sich die Kirche erstmals umfassender in ihrer Geschichte positiv zu den anderen Religionen.

Ein eigenes Kapitel gibt es hier zu den Muslimen. Hier heißt es:

Sprecher:

„Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. (…) Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslim kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.“

Nostra Aetate; dieser kirchliche Text, wirkt bis heute und gibt wichtige Signale in die Gesellschaft. Denn gerade in einer globalisierten und multikulturellen Gesellschaft ist eine differenzierte Sicht auf Andersgläubige unerlässlich.

Der Konzilstext spricht von Hochachtung gegenüber den Muslimen und ermahnt dazu, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen.

Dies macht deutlich, worauf es bei einem wirklichen Dialog ankommt.

Es geht um ein miteinander sprechen, eine Begegnung auf gleicher Augenhöhe.

Es geht darum, den Glauben des Anderen besser verstehen zu lernen,

denn damit lerne ich ihn als Menschen besser kennen.

Und auch ich selbst lerne mich und meinen Glauben besser kennen.

Interreligiöser Dialog heißt nicht, die Wiederholung von Positionen und Vorwürfen.

Interreligiöser Dialog bedeutet vielmehr eine Haltung der Anerkennung und des Respektes.

Ein Dialog zwischen Christen und Muslimen, zwischen Menschen guten Willens und unseren muslimischen Nachbarn kann natürlich einen Tag wie den 11.September 2001 nicht vergessen machen.

Ein solcher Dialog kann aber entscheidende kleine Schritte zu einem ehrlichen und achtsamen Umgang zwischen Christen und Muslimen beitragen.

Auch hier bei uns! Und auch bei Ihnen!

Ihr Peter Krawczack aus Düsseldorf.

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