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Kirche in WDR 4 | 10.10.2016 | 08:55 Uhr

Ein Bild Gottes

Guten Morgen!

Es sind Herbstferien bei uns in Nordrhein-Westfalen. Werden Sie verreisen? Zieht es Sie vielleicht sogar in die Ferne, dorthin, wo die Sonne noch warm scheint? Reisen in die Ferne sind ja dann besonders spannend, wenn ich mich auf die Menschen einlasse, die mir begegnen. Wenn ich etwas von ihrer Kultur entdecke. Zum Beispiel die manchmal geradezu beschämende Gastfreundschaft. Wenn ich spüre: Da verbindet uns was - über alle Sprach- und Kulturgrenzen hinweg.

In der Kirche St. Nicolai in Lemgo habe ich einen bemerkenswerten Ausspruch gelesen:

Sprecherin: „Wir Menschen sehen alle eine Sonne, treten alle eine Erde, atmen alle eine Luft. Keine Grenzen der Natur, keine Gesetze des Schöpfers trennen uns voneinander.“

Das klingt nach einem Spruch von heute. Aber er stammt von jemandem, der vor fast genau 300 Jahren starb und in St. Nicolai bestattet ist: Engelbert Kaempfer.

Auch er bereiste gerne die ganze Welt. Er unternahm eine Forschungsreise, die fast zehn Jahre dauerte. Diese führte ihn nach Russland, nach Persien, Indien, nach Siam in Südost-asien, nach Japan. Engelbert Kaempfer hatte lange studiert, war Mediziner, Botaniker und in vielem anderen sehr bewandert. Er beschrieb, was ihm auf seinen Reisen begegnete und fertigte ungezählte Zeichnungen davon an.

Seine Gedanken zu all den unterschiedlichen Menschen, die ihm begegneten, mit ihren so verschiedenen Kulturen und Religionen, bündeln sich in diesem Satz: Wir sehen eine Sonne, treten eine Erde… keine Grenzen trennen uns voneinander. Es ist ein Satz von großer Weite und Offenheit. Engelbert Kaempfer scheint damit seiner Zeit weit voraus.

Seine Haltung erinnert mich an ein Wort ganz am Anfang der Bibel, wo von der Erschaffung der Erde und allen Lebens erzählt wird:

Sprecherin: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ (1. Mose 1,27)

Es ist keine besondere Fähigkeit, keine Eigenschaft, nicht das Aussehen, das den Menschen zum Bild Gottes macht. Zum Bild Gottes wird er dadurch, dass Gott ihn dazu macht und ihn so ansieht.

Und das verleiht jedem Menschen unabhängig von seiner Herkunft, seinem Geschlecht, seiner Kultur und seiner Religion Würde. Gleichgültig, wo sie leben, ob sie Mann oder Frau sind, arm oder reich; Menschen sind in erster Linie Schwestern und Brüder, gleichwertige Mitglieder der großen Menschenfamilie Gottes. Gemeinsam Gottes Ebenbild.

Ein Rapper, der im Iran geboren wurde und dessen Eltern mit ihm schon Anfang der Neunziger Jahre nach Deutschland geflohen sind, wird auf der Straße zur Flüchtlingsdebatte interviewt. Da platzt ein vierjähriger Junge dazwischen. Der Rapper fragt den Jungen, ob er schon in den Kindergarten geht. Und ob es da gut ist. Der Junge bejaht die Fragen. Der Rapper fragt weiter: „Sind da auch Ausländer?“ Das Kind darauf spontan: „Nein, da sind Kinder.“ (1)

Gott schenke uns diese Offenheit, diese Weite im Herzen – im Urlaub und bei uns zu Hause. Ihr Dietmar Arends, Landessuperintendent aus Detmold.

(1) http://www.tagesspiegel.de/medien/vierjaehriger-antwortet-zur-fluechtlingsdebatte-sind-da-auch-auslaender-nein-da-sind-kinder/12195148.html - hier ist das Interview als Video zu sehen.

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