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Kirche in WDR 4 | 05.11.2016 | 08:55 Uhr

Vom Nichtstun

Sprecherin:

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.

Guten Morgen!

Diesen Gedanken schrieb die kreative, gesellschaftlich engagierte schwedische Autorin Astrid Lindgren, Erfinderin von Pippi Langstrumpf.

Dieser Gedanke spricht mich in seiner Schlichtheit an:

Einfach dasitzen und vor sich hinschauen.

Absichtslos und ungehetzt.

Keine Leistungssteigerung interessiert.

Keine digitale Arbeitswelt.

Kein Profit.

Den eigenen Körper spüren.

Jede Vibration, jede Muskelanspannung.

Und loslassen.

Und einfach vor sich hinsehen.

So im Jetzt sitzen.

Einfach im Jetzt sitzen.

Den Kopf leeren.

Das Herz leeren.

In der eigenen Mitte sein.

Nirgendwo anders.

In Gottes Gegenwart sitzen und atmen.

Ein- und ausatmen.

Das genügt.

Eine Legende erzählt, dass der Pfarrer von Ars beim täglichen Gang durch seine Kirche immer wieder einen Bauern wahrnahm. Der Mann saß stundenlang in einer Bank und schaute still zum Altar. Eines Tages sprach ihn der Pfarrer von Ars an: Was tust du hier die ganze Zeit über? Der Bauer antwortete: Ich schaue Ihn an, und Er schaut mich an. Das genügt.

Diese Legende ist über 200 Jahre alt. Doch in ihr wird von einer Haltung erzählt, die zeitlos ist und von Menschen aller Religionen praktiziert wird: das einfache Sitzen in der Gegenwart Gottes. Kontemplation genannt.

Gerade in unserer Fortschritt betonten westlichen Welt suchen immer mehr Menschen nach Gegenbewegungen zum rastlosen Diktat von Terminkalendern

und Internetpräsenz. Orte der Stille werden gebucht, Klöster oder Bildungshäuser. Immer dringlicher wird für Viele der Wunsch nach Schweigen und Nichtstun. Die Batterien müssen neu geladen werden, um sich wieder beruflich und privat engagieren zu können. Und nicht nur das: Fragen nach dem Fortschritt im eigenen Glauben stellen sich ein.

Im Glauben an Gott wird Fortschritt ganz anders definiert als auf dem Arbeitsmarkt. Nicht im permanenten Zuwachs von Leistung oder Finanzdepot, sondern vom Reifen auf dem persönlichen Lebensweg und Solidarität mit Schwächeren.

Fortschritt vor allem im Aufbau einer eigenen Beziehung zu Gott. Dabei weiß der Mensch, der sich an Gott bindet, dass das Leben sich nie auf gerader Strecke nach vorne bewegt und schon gar nicht permanent aufwärts geht. Glauben bedeutet Vertrauen in eine allem zugrundeliegende gute Lebensenergie, in das Geheimnis Gott. Egal, ob das Leben aufwärts oder abwärts geht oder gerade oder holprig verläuft.

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen, schreibt die schwedische Autorin Astrid Lindgren.

Einfach dasitzen und vor sich hinschauen.

Absichtslos und ungehetzt.

Keine Leistungssteigerung interessiert.

Keine digitale Arbeitswelt.

Kein Profit.

In Gottes Gegenwart sitzen und atmen.

Ein- und ausatmen.

Das genügt.

Aus Coesfeld grüßt Sie Petra Fietzek

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