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Sonntagskirche | 14.05.2017 | 08:55 Uhr

Pavia - ein großer Sehnsuchtslehrer in einer unbekannten Stadt

Guten Morgen!

In teuren Pumps und edlen Herrenschuhen durch die Mode-Metropole Mailand zu flanieren, mag für manche das ultimative Italien-Erlebnis sein. Die reinste Tortur dürfte dann aber die nächste Station meiner Ohrenreise durch die Lombardei sein, zu der ich sie an diesen Mai-Sonntagen einlade. Denn in Pavía, 40 Kilometer südlich von Mailand, ist der „Ricciato“ der Tod aller Highheels. Das gesamte Zentrum von Pavia ist nämlich mit diesem Kopfsteinpflaster aus faustgroßen, runden Flusssteinen belegt und zwingt zu Entschleunigung bei jedem Schritt.

Drei stolze Geschlechtertürme und meist gut erhaltene romanische Kirchen versetzen mühelos in längst vergangene Zeiten. Einst studierten Leonardo da Vinci und Petrarca hier, heute lernen Studenten aus dem In- und Ausland an der Universität, einer der ältesten Europas, und machen fast ein Drittel der rund 70.000 Einwohner Pavias aus. So bleibt die traditionsreiche Stadt jung und lebendig - eine gottdank überschaubare Zahl von Touristen freut das sichtlich.

Dass relativ wenige Gäste hierherkommen, verwundert umso mehr, als etwas außerhalb des alten Stadtkerns ein Mann beigesetzt ist, den zwar wenige hier vermuten, der aber als einer der größten Kirchenlehrer der Christenheit gilt: der heilige Augustinus.

Unscheinbar an einem abgesenkten Platz und mit einem mächtigen Baum vor dem Eingang wölbt sich eine romanische Backstein-Basilika aus dem 12. Jahrhundert über seinem Grab. Doch nicht einmal ihr Name deutet ansatzweise auf den berühmten Toten hin, so schön „San Pietro in ciel d’oro“ zweifellos klingt: „Sankt Peter im goldenen Himmel“.

Dabei hat Augustinus, der von 354 bis 430 lebte, mit seinen Schriften auch heute noch einiges zu sagen. Sein berühmtester Satz fasst die Sehnsucht des Menschen nach einem erfüllten Leben und seine Suche nach Gott bewegend zusammen: „Auf dich hin hast du uns geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“

Wer dieses Zitat im Ohr hat, erfährt San Pietro in Pavia wie einen architektonischen Nachggang dieses Weges ins Innerste, ins Geheimnis. Dunkel ist es innen. Doch schon bei den ersten tastenden Schritten zieht leuchtend weiß die „Arca di Sant’ Agostino“ an: Der Steinschrein mit den Gebeinen des Heiligen ist eine der wichtigsten plastischen Arbeiten des Hochmittelalters in der Lombardei.

Deutlich bekannter ist heutzutage San Michele auf der anderen Seite des Stadtkerns. Stolz ragt die helle Fassade der Basilika auf mit ihren außerordentlich schönen Relieffiguren. Eine Attraktion nicht nur lombardischer Romanik. Hier wurde 1155 Friedrich Barbarossa zum König Italiens gekrönt.

Heute besuchen San Michele außer den Gläubigen der Gemeinde auch viele Kunstliebhaber. Und besonders gern junge Paare, die sich in dem alten Gemäuer festlich das Jawort geben wollen - in Pumps und edlen Herrenschuhen.

Ihnen wünsche ich einen Sonntag, der Sie zur Ruhe kommen lässt. Aus Münster verabschiedet sich Markus Nolte.

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