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Kirche in WDR 4 | 11.04.2018 | 08:55 Uhr

Die Tugenden - Mäßigung

Maßhalten. O Gott, blieben Sie mir damit vom Leib. Aber einen guten Morgen erst einmal. Maßhalten, da höre ich doch gleich das Mittelmäßige mit. Da sehe ich doch alle die grauen Gestalten, die sich schon vorsorglich alles verbieten, was Spaß macht. Über die Stränge schlagen, das wär´s doch. Und bewundern wir nicht die, die das tun, was wir gerne tun würden. Uns aber nicht trauen?

Was an der Mäßigung tugendhaft ist, also hilfreich und gut, erkennen wir wohl am besten, wenn wir einen Blick auf das Laster werfen, das sozusagen die Kehrseite der Medaille ist. Nämlich die Völlerei, das „Über die Stränge schlagen“. Denn darüber sind wir uns doch einig, dass das nicht geht. Zuviel essen, zuviel trinken. Natürlich schadet das. Wir wissen es. Aber das ist ja nur die banalste Ebene. Die nächste Ebene wäre zum Beispiel die Ausbeutung, auch eine Art Völlerei. Dass wir nämlich auf Kosten anderer leben. Dass wir unseren Wohlstand erkauft haben und noch erkaufen mit der Plünderung der Entwicklungsländer, ausländischer Arbeitskräfte und ganz allgemein der Natur. Dass wir also unsere natürliche Lebensgrundlagen und die unserer Kinder ruinieren, nur weil wir nicht maßhalten können. Das war alles einmal ganz anders gedacht, wie ein Blick in die Bibel zeigt:

Gleich auf den ersten Seiten lesen wir von Adam. Die Welt war erschaffen und Adam kam sie vor wie ein großer Garten. Gott ließ ihn darin schalten und walten wie er wollte. Was ich für die ganze Schöpfung bin, so meinte es wohl Gott, sollst du, Adam, für die Erde sein. Du sollst sie behüten und bewahren, hegen und pflegen. Nimm aus dem Garten, was du brauchst, aber nie soviel, dass das Gleichgewicht gestört wird. Halte auch Maß, was deinen Wissensdurst angeht, überleg dir gut, was du wissen musst, und was du nicht zu wissen brauchst. Hüte dich also davor, wie Gott sein zu wollen. Das wäre unmäßig, maßlos. Adam hat es mal wieder besser gewusst. So wie wir bis auf den heutigen Tag. Er hat eine wichtige Grenze überschritten und fand sich unversehens im Überlebenskampf. Die Arbeit im Garten Gottes wurde mühsam und schwer. Die Versuchung, ihn auszubeuten und sich kurzfristige Erfolge zu verschaffen, war groß.

Müssen wir uns noch über die Ergebnisse unterhalten? Über verseuchte Lebensmittel? Über Berghänge, die durch den Tourismus zu Geröllhalden geworden sind und Erdlawinen ins Tal schicken? Über die Brandrodung von immensen Flächen des Regenwaldes? Die unsere Klima nachhaltig verändern wird und die dort ansässigen Menschen in die Slums der nächsten Städte treibt?

Mäßigung, das wär’s doch. Das richtige Maß anlegen, was geht und was nicht geht. Sich selbst im Zaum halten. Das richtige Maß finden, das alles im Gleichgewicht hält, das uns hilft, die Balance zu halten zwischen zuviel und zuwenig. Und nie auf Kosten anderer.

Einen Tag, an dem Sie in allem das richtige Maß finden, wünscht Ihnen

Pfarrer Gerd Höft aus Düsseldorf.

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