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Kirche in WDR 4 | 20.08.2018 | 08:55 Uhr

Bitte an den Fußballgott

Was würde ich eigentlich mit 150 Millionen Euro machen? Gar nicht so einfach, denn mit der Summe könnt‘ ich mir ja fast alles kaufen. Eine Boeing 747, zum Beispiel. Oder ich alleine könnte den nächsten James-Bond-Film produzieren. Also mit 150 Millionen sicherlich – wenn man mich fragen würde. Oder: Ich kaufe mir einen Fußballspieler. Das sind ja mittlerweile die Dimensionen für die richtig Guten.

Freitagabend geht sie wieder los, die Bundesliga. Der Transfermarkt ist zwar noch nicht geschlossen, aber irre Summen sind da in diesem Sommer wieder über den Tisch gegangen. Allein die 222 Millionen, die Paris im letzten Jahr für Neymar bezahlt hat: Da könnte ich den Jahreslohn von 6638 Durchschnittsdeutschen bezahlen. Denen könnte ich damit ein ganzes Sabbatjahr spendieren. Oder aber ich könnte – muss man sich mal vorstellen – 5 Tage lang jedem hungernden Kind dieser Welt eine Mahlzeit zukommen lassen.

Ich finde, das sind doch völlig absurde Maßstäbe für den Wert einer Person, eines Freizeitsports, eines Fußballvereins. Und da bin ich nicht allein.

Christian Streich, der Trainer vom Freiburger SC, meldet sich bei solchem Wahnsinn auch gerne zu Wort. „Der Gott des Geldes“, so sagte er, „wird immer größer und irgendwann verschlingt er alles. Aber die meisten werden es erst merken, wenn alles verschlungen ist.“ Klingt ganz schön düster, was Christian Streich da prophezeit. Aber was verschlingt der Gottes des Geldes denn? Nun, bei hochbezahlten Fußballern könnte er ein angemessenes Selbstwertgefühl verschlingen, wenn man sich nach einem Jahr Profifußball schon ein Auto oder eine Penthousewohnung leisten kann, worauf andere Arbeitnehmer eine ganzes Leben lang sparen müssen. Der Gott des Geldes könnte aber auch die richtige Arbeitseinstellung verschlingen, wenn junge Spieler sich durch Arbeitsverweigerung aus einem bestehenden Vertrag heraustricksen wollen oder schmollend vom Trainingsplatz flüchten, wenn sie in der nächsten Startaufstellung nicht berücksichtigt werden. Vielleicht verschlingt der Gott des Geldes aber auch schlicht dieses ganze großartige Spiel Fußball, das irgendwann zwischen überbezahlten Spielern, korrupten Funktionären und einer ausufernden Wettmafia aufgerieben sein wird, wenn Milliarden Menschen irgendwann vielleicht keine Freude mehr daran haben, dass schlichtweg alles käuflich sein soll.

Geld schießt Tore, lautet eine alte Fußballer-Weisheit. Und eine wissenschaftliche Studie aus der Schweiz hat kürzlich noch einmal belegt, dass das offenbar stimmt. Die Clubs, die viel investieren, landen auch eher am oberen Tabellenende.

Fußball, das ist für mich Fitness, Laufbereitschaft, Technik, besonders auch Mannschaftsgeist, gegenseitiges Vertrauen und vor allem: Freude am Spiel. Ich kann und will nicht glauben, dass sich dies alles mit Geld kaufen, also machen lässt. Ich bete, dass es nicht so bleibt, dass Geld Tore schießt. Und ich hoffe, dass der Fußballgott dem Gott des Geldes in den nächsten Jahren mal zeigt, wo der Hammer hängt.

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