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Sonntagskirche | 04.11.2018 | 08:55 Uhr

Zeit und Ewigkeit

Guten Morgen.

November ist es geworden. Die Uhr ist umgestellt. Früh wird es dunkel jetzt, schon vor dem Abend. Vergängliches greift Raum. Die Blätter fallen. Ins Gemüt fällt die verrinnende Zeit, weil sie vergeht. Dieser Tage gedenken wir der Menschen, die uns nahestanden, und jetzt nicht mehr leben. Wir legen Gestecke auf Gräber und zünden Lichter an.

Wo ist nur die Zeit geblieben? Das fragen wir uns. Noch mehr als sonst, wenn jetzt die Tage kürzer werden und Vergänglichkeit uns naherückt. Und weil die Zeit kurz ist, leben wir meist schnell, wie im Hamsterrad, um ja keine Zeit zu verlieren.

Auch, weil’s schneller geht, fahre ich gern mit dem Fahrrad in die Stadt, durch den alten Kurpark, ganz ohne Ampeln oder Stau. So war ich auch dieser Tage unterwegs, als ich - kurz hinter der Bahnunterführung - vor mir eine Frau ihr Rad schieben sah. Was wird da passiert sein, dachte ich. Kann ich Dir helfen - was ist passiert? rief ich schon von weitem. Sie antwortete mit einem breiten Lachen. Nichts ist passiert - ich habe nur Zeit.

Verblüffend ist’s, wenn jemand Zeit hat.

Offenbar gibt es nicht nur verrinnende Zeit. Es gibt auch erfüllte Zeiten. Augenblicke des Innehaltens. Minuten, Stunden, in denen wir Vergangenem nachsinnen oder ganz gegenwärtig wahrnehmen, was um uns und in uns geschieht, in denen wir aufmerksam schauen, lauschen und auch schweigen.

Als ich eine längere Lebensstrecke vor mir hatte mit lauter Terminen an unterschiedlichsten Orten, sagte eine Mitarbeiterin sehr hellsichtig zu mir: Die nächsten Jahre werden für Sie noch schneller vergehen als die bisherigen. Sie werden immer schon das Nächste vor Augen haben und keine Zeit finden, dem eben Erlebten nachzusinnen. Wie recht sie hatte!

Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde – so singt ein altes biblisches Lied. (Prediger 3) Geboren werden hat seine Zeit, Sterben hat seine Zeit. Weinen hat seine Zeit, Lachen hat seine Zeit. Schweigen hat seine Zeit, Reden hat seine Zeit. Seit Jahrtausenden erklingt dieses Lied.

Es setzt der geläufigen Vorstellung von verrinnender Zeit ein ganz eigenes Verständnis entgegen: Das biblische Wort für Zeit sieht den Augenblick, in dem etwas geschieht. Zeit ist immer Jetzt. Jetzt, in diesem Moment; jetzt, in dieser einmaligen Zeitspanne.

So ganz im Augenblick sein, ganz im Jetzt leben - heißt Zeit haben.

Man kann dann sein Fahrrad mal schieben. Man kann Dämmerstunde halten, seinen Gedanken und Empfindungen Raum geben. Oder auch auf den Friedhof gehen. Friedhöfe sind Orte der Erinnerung, Orte der Trauer, des Betens, des Nachsinnens dessen, was war. Vor allem aber sind sie Orte der Hoffnung, dass all unsere Zeit aufgehoben sein wird - in Gottes Ewigkeit.

Einen gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen.

www.ort-der-hoffnung.de

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