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Sonntagskirche | 20.01.2019 | 08:55 Uhr

Segen erfahren

„Wir gratulieren Ihnen ganz herzlich zu Ihrem kleinen Segen …“ Vier Frauen sitzen um den Tisch und ergänzen mit goldenen Stiften diesen Satz in Einladungskarten per Hand mit Namen wie: Vincent, Anton, Leni, Phil, Emma, Lotte, Max oder Paul. Viermal im Jahr lädt die katholische und evangelische Stadtkirche in Essen gemeinsam alle Familien mit neugeborenen Kindern zu einer Segensfeier ein. Und ich mache da als Gemeindereferentin sehr gerne mit. Das ist zunächst einmal mühselig: Die Namen der Kinder in die Karten eintragen, die Einladungen unterschreiben, sie zusammen mit einem Einlegeblatt, auf dem der nächste Termin angegeben ist, in einen Umschlag packen. Den Umschlag zu- und die entsprechende Adresse draufkleben. Und dann den ganzen Berg, nach Postleitzahlen sortiert, in Transportkisten packen – und ab zur Post.

Am Schalter fragt mich die Postbedienstete „Von der Kirche ist das? Was verschicken Sie denn da?“ Ich beschreibe ihr unser Projekt. „Was? Viermal im Jahr 800 Einladungen? So wollen Sie wohl die Kirchen wieder voll kriegen?“ Nein! Darum geht es uns nicht. Wir möchten junge Eltern und Familien in dieser neuen Lebenssituation einladen, ihr Kind und ihre Gemeinschaft bewusst unter Gottes Segen zu stellen.

„Mmh. Und wie viele kommen da so?“ „Beim letzten Mal waren es fast 60!“ sage ich voll Stolz und Freude. „Was? Sie schreiben 800 Briefe, damit 60 kommen? Das rechnet sich doch nicht!“ Doch. Das lohnt sich! Für die Familien, die gekommen sind und auch für die Männer und Frauen, die die Feier vorbereitet und gestaltet haben.

Ich erzähle der Postbediensteten, wie berührend im doppelten Sinne es ist: Erwachsene stehen im Kreis, halten ihre Kinder auf dem Arm. Und wir aus der Gemeinde gehen von einem Kind zum anderen und sagen ihm ganz persönlich den Segen Gottes zu: „Willkommen im Leben, Vincent, Anton, Leni, Phil, Emma! Gott hat dich geschaffen, so wie du bist. Gott segne deine Augen, damit du einen Blick hast für die Schönheit der Welt. Gott segne deine Ohren, dass du auch die leisen Töne des Lebens hörst. Gott segne deinen Mund, dass du schreien und dich bemerkbar machen kannst und einmal sagen kannst, was dir wichtig ist. Gott segne deine Hände, dass du immer mehr von dieser Welt begreifen kannst. Gott segne deine Füße, dass du die Welt entdecken und mitgestalten kannst.“

Die Frau von der Post wird nachdenklich und erzählt mir, dass sie seit ewigen Zeiten nicht in der Kirche war und das sei auch gut so. Aber, im Urlaub habe sie einmal Mitbringsel für ihre Töchter gekauft und hatte die Idee, diese Mitbringsel segnen zu lassen. Sie hat eine offene Kirche gesucht und gefunden, musste eine ganze Weile warten und hatte dann ein Gespräch, an das sie sich noch heute gerne erinnert. Das Gespräch tat ihr gut und auch das Segnen der Mitbringsel. Und sie schloss: „Wissen Sie, irgendwie tut es bis heute gut, obwohl es schon doch ein paar Jährchen her ist.“ Genau darum geht es: einen Segen zu erfahren – und die Erinnerung daran vielleicht ganz lange in sich aufzubewahren.

Sabine Lethen aus Essen

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