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Kirche in WDR 4 | 23.12.2019 | 08:55 Uhr

Weihnachten


Heute ist wieder Montag, und weil heute Montag ist ist das Wochenende leider auch schon wieder vorbei. Tja.

Stimmt natürlich und stimmt auch wieder nicht. Morgen ist der Heilige Abend, und dann kommen die beiden Weihnachtsfeiertage. Und ich wünsche Ihnen, dass Sie frei haben.

Bevor ich an die Kölner Agneskirche kam, bin ich mit meiner Frau am Heiligen Abend ein paar Jahre in ein Altersheim gefahren. Dort hat meine Schwiegermutter Ingrid gewohnt. Sie war dement und hatte mit den Jahren ihre Sprache verloren. Nach einem Sturz saß sie außerdem im Rollstuhl.

Am Heiligen Abend kamen alle Bewohnerinnen und Bewohner der Station im Esszimmer zusammen. Beeindruckend zu sehen, welche Mühe sich die Mitarbeitenden gaben. Liebevoll wurden die Tische gedeckt, es gab ein festliches Menu, dazu ein Glas Wein. Wir haben Ingrid und anderen Menschen so gut wir konnten beim Essen geholfen. Ich hatte meine Gitarre mitgenommen und spielte zwischendurch Weihnachtslieder.

Und alle Menschen summten und sangen mit, so wie sie konnten. Manche laut und krächzend, andere schweigend, wieder andere mit glockenhellen Stimmen: Oh du fröhliche. Stille Nacht. Schneeflöckchen, weiß Röckchen. Es ist für uns eine Zeit angekommen. Dabei sind manche Tränen geflossen. Ich habe das verstanden, denn ich habe mir gedacht, dass sich die alten Menschen bestimmt an viele glückliche Weihnachtsfeste erinnern. Und dass sie an diesem Heiligen Abend bestimmt spüren, dass diese Feste so nicht wiederkommen werden. Und ehrlich gesagt: meine Frau und ich hatten auch manchen Kloß im Hals. Zeilen wie „Welt ging verloren, Christ ist geboren“ oder „Alles schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Paar“ klingen in einer Gemeinschaft von gebrechlichen, kranken Menschen am Ende ihres Lebens einfach anders. Und die Sehnsucht, die in einer Liedzeile wie „es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns eine große Freud“ wird auf einmal unglaublich präsent. Ist diese Zeit auch für diese Menschen angekommen?

Morgen ist der Heilige Abend. Und ich hoffe, Sie freuen sich auf die Feiertage. Ich hoffe, Sie freuen sich auf die Geschenke, das gemeinsame Essen, auf die Familie, auf eine ausgelassene, satte Zeit. Vielleicht singen Sie ja auch gemeinsam. Vielleicht ja auch diese Zeile, die wir im Altenheim gesungen haben: „Welt ging verloren, Christ ist geboren.“ Sie bedeutet ja, dass Gott in Ihre Welt hineingeboren wird. In Ihren Alltag. In Ihre Freude. In Ihre Sorgen. In Ihre Ausgelassenheit. In Ihre Einsamkeit. „Welt ging verloren, Christ ist geboren“ ist ja das Bekenntnis Gottes zu seiner Schöpfung. Nie wird er sie im Riss lassen. Gestern nicht, heute nicht. Nicht morgen unterm Christbaum. Nicht übermorgen, wenn den Menschen seine Kraft verlässt. Wenn Sprache und Gedächtnis verloren gehen. „Christ ist erschienen.“ Und das Wunderbare ist: Er bleibt. Nicht nur an einem Montagmorgen.

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