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Kirche in WDR 4 | 23.06.2020 | 08:55 Uhr

Feuer

Eigentlich könnte man ja meinen, beim Thema Feuer sei längst der Ofen aus. Längst gibt’s andere Wege zum Heizen und das Essen wird auf der Induktionsplatte warm oder in der Mikrowelle. Und trotzdem: Schauen Sie sich mal um, wo gerade überall Feuer brennen. Nicht nur unterm Grillrost, sondern auch in den Gärten, wenn es gemütlich wird. Feuer zuckt und knistert. Und es ist immer hungrig, muss aber sehr sorgfältig gefüttert werden. Gerade Männer sorgen sich an lauen Feuerabenden fast liebevoll darum, dass das nicht ausgeht.

Schon in alten Zeiten fragten sich die Menschen, ob Feuer nicht eigentlich lebt: Immerhin reagiert es auf Reize, kann wachsen, findet Nahrung, und stirbt auch, wenn es denn keine Nahrung mehr findet. Aber Feuer ist natürlich auch gefährlich und man kann sich die Finger dran verbrennen.

Und scheinbar ewig schon zünden Menschen Feuer an, um Besonderes zu erleben, magische, heilige Momente: die kleinen Kerzen für die romantischen Momente und die stillen Gebete, aber auch die großen Feuer, um zusammenzukommen, um zu feiern. Osternacht, Johannisnacht, Martinsumzüge, immer in der Mitte das Feuer, lebendig und spürbar, aber gleichzeitig ungreifbar und eigentlich ein Nichts.

Vielleicht hatte das Feuer deswegen auch immer schon einen festen Platz in Religionen, war Zeichen für die Anwesenheit Gottes in der Welt. Und die – wie ich finde – beste Geschichte dazu findet sich im Alten Testament. Der große Prophet Moses, der noch keine Ahnung von dem einen Gott hat, findet beim Schafehüten einen Dornbusch, der brennt, aber nicht ver-brennt. Nach allem, was wir über das Feuer wissen, ist das ja Unsinn. Feuer verbrennt immer auch etwas. Hier nicht. Und dann ist es so, dass genau in diesem brennenden Dornbusch, der nicht verbrennt, Gott dem Mose sagt, wer er ist. Er sagt ihm seinen Namen, übersetzt: Ich bin der ich bin.

Schlichter geht’s ja eigentlich nicht. Und mysteriöser auch nicht. Ungreifbar wie Mr. X., der Strippenzieher im Dunkeln. Wer keinen Namen hat, existiert der überhaupt? Und ein Feuer, das nichts verbrennt, gibt’s das überhaupt?

Wahrscheinlich ist das gerade der Knackpunkt bei dieser Gotteserscheinung: Sie ist unglaublich unwahrscheinlich. Und dieser Gott ist absolut nicht greifbar. Dabei wird doch sonst gerne so viel über ihn gesagt, wie er ist.

Der Heilige Thomas von Aquin hat einmal sinngemäß gesagt: Über Gott lässt sich nichts sagen, was auf ihn so zutrifft, das eben nicht noch viel mehr nicht zutrifft. Deswegen nur der „Ich bin“. Punkt. Wie ein Feuer, das nichts verbrennt. Lässt sich sehen und spüren. Gibt Wärme in der Kälte und Licht in der Dunkelheit. Bleibt aber gefährlich, wenn jemand damit zündelt. Und lässt sich einfach nicht ergreifen.

Irgendwie: wie Gott.

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