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Kirche in WDR 4 | 29.04.2020 | 08:55 Uhr

Krise auf chinesisch


Das chinesische Schriftzeichen für das Wort Krise besteht aus zwei Teilen: der eine Teil bedeutet Gefahr oder Risiko, und der andere Teil bedeutet Chance. Zuerst fand ich diesen Zusammenhang irgendwie witzig, dass die Krise, die durch das Coronavirus auf der ganzen Welt entstanden ist, ihren Ursprung auch in China hat. Aber es sterben so viele Menschen an dieser Krankheit, dass manchen das Lachen im Hals stecken bleibt. Mir auch. Corona beziehungsweise COVID-19 sind ganz schön ernst. Und Krise ist das richtige Wort. Zuerst habe ich mich völlig überfordert gefühlt, wohin mit mir? Ist es Zeit für Unsicherheit oder Zeit für Naivität? Muss ich wirklich massenweise Nudeln und Klopapier im Haus haben, um diese Phase überstehen zu können? Als dann immer mehr krasse Neuigkeiten dazu kamen, wurde die Unsicherheit irgendwie zum Tagesgeschäft. Und jetzt haben wir schon einige Wochen mit Corona und der Krise erlebt.

Von Gefahr und Risiko der Krankheit lese ich jeden Tag in den Nachrichten. Und privat war der Lagerkoller und der Hass auf die Isolation auch schnell da: Ich hatte Wutausbrüche, mein Zweijähriger hat regelmäßig geweint, weil er seine Patentanten vermisst, mein Mann und ich sind uns im Home Office auf den Zeiger gegangen. Und ich war einsam, ich brauche viele Menschen und Umarmungen, um mich wohlzufühlen.

Aber ich habe auch bei der Arbeit und in meiner Familie gemerkt, welche Chancen das birgt. Wir haben Dinge neu sortiert. Viele Familien, auch wir, haben einen Plan für jede Woche gemacht. Und auf dem wurde deutlich, was wichtig ist. Plötzlich musste jeder ehrlich sagen, was er braucht, damit er keinen Lagerkoller bekommt. Und im Büro haben wir so ziemlich alle Methoden ausprobiert, die man für digitale Zusammenarbeit nutzen kann. Wir waren wie elektrisiert, von den Möglichkeiten und Chancen.

So könnte ich stundenlang weitermachen, von der Großzügigkeit der Menschen, der neuen Solidarität in Deutschland schwärmen und zugleich bestürzt feststellen, dass die Gewalt in Familien ansteigt.

Corona ist tatsächlich eine Krise: eine Gefahr und ein Risiko, schwer krank zu werden oder sogar zu sterben. Oder mit der notwendigen Isolation überfordert zu sein.

Aber es ist auch eine Chance, sich neu auszurichten und herauszufinden, was wirklich wichtig ist im Leben – und dann fünfe gerade sein lassen.

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