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Kirche in WDR 4 | 22.09.2020 | 08:55 Uhr

Die ersten Runden

Guten Morgen!


Kürzlich hat mir eine Freundin wieder einmal solch ein Video aufs Handy geschickt: Die Tochter fährt zum ersten Mal ohne Stützräder Fahrrad. Es ist immer wieder eine große Freude für Eltern: Sie gehen neben dem Kind her, halten es bei Fahren noch ein wenig fest. Wenn es dann sicher fährt, wird losgelassen - und dann düst das Kind los. Alleine. Große Freude. Und wenn es geht, das Handy gezückt. Das habe ich bei meinem Kind vor ein paar Jahren genauso gemacht.

Und ich selbst habe das als kleiner Junge auch erlebt – Zuspruch von den Eltern, ein bisschen Anschieben, und dann bin ich losgedüst. Heute wünsche ich mir das auch noch manchmal: Dass mich jemand leitet, anleitet, an die Hand nimmt, wenn ich mich wackelig fühle. Das Mädchen im Handy-Video hat zu den Eltern volles Vertrauen. Sie sprechen ihm Mut zu, versprechen, es zu halten, wenn es aus dem Gleichgewicht kommt. Sie bringen das Kind dazu, selbst zu fahren und eigene Erfahrungen zu machen.


Für viele Christen ist Gott solch ein Halt. Sie glauben daran, dass er sie nicht allein lässt und nicht fallen lässt; dass er immer für sie da ist. Ich glaube das auch. Und ich stelle mir vor: Gott hält mich nicht krampfhaft fest, sondern lässt mich immer wieder los. Sonst würde er mich ja komplett durchs Leben steuern. Wer will das schon? Das will ich nicht beim Fahrradfahren und erst recht nicht sonst im Alltag. Aber ich kann immer wieder zu Gott zurückkehren, Pause machen, aufatmen, mir gut zureden und mich trösten lassen.


Auch Kinder Gottes müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, Erfolge erzielen, vielleicht aber auch Umwege fahren oder sich verrennen. Manche Sackgasse liegt auf dem Lebensweg. Dennoch weiß ich: Gott ist da. Er hat mich nicht vergessen, und er lässt mich nicht allein.

Ich stelle mir vor, dass es Gott so ähnlich geht wie Eltern. Die stehen am Fenster und sehen, wie das Kind stolz seine ersten eigenen Runden dreht. Manche schauen sorgenvoll und würden doch lieber daneben herlaufen - und natürlich versuchen, den Sohn oder die Tochter vor einem Sturz zu bewahren.


Ich denke, so geht es Gott auch. Er ist besorgt um seine Menschen. Denn es kann ja jederzeit passieren: Das Kind auf dem Fahrrad strauchelt und fällt hin. Dann ist das Geschrei groß.

Im Leben ist mir das viele Male passiert: Ich werde aus der Bahn geworfen, Narben sprechen von Verletzungen an Leib und Seele. Aber selbst dann glaube ich, wie andere Christen auch:

Gott ist bei mir. Er richtet mich wieder auf. Er tröstet mich, damit die Wunden des Lebens heilen können. Er schickt mir auch andere Menschen, die mir beistehen.


Genau davon spricht ein altes Lied in der Bibel, Psalm 146: „Wohl dem, dessen Hilfe Gott ist, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat; (…) der Treue hält ewiglich (…) und der die aufrichtet, die niedergeschlagen sind.“ (Psalm 146,5-8) Genau das ist es. Das glaube ich. Und viele mit mir. Ob jung oder alt, ob mit Fahrrad oder ohne.


Es grüßt Sie, Pfarrer Bernd Becker aus Bielefeld.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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