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Kirche in WDR 4 | 27.02.2021 | 08:55 Uhr

Er sieht die Not

Guten Morgen!


Fridtjof Nansen kämpft sich durch Schnee und Eis. Jenseits jeder Zivilisation. Sein Ziel: Der Nordpol, den er allerdings nie erreichen wird. Kennen Sie Fridtjof Nansen? Vor knapp 160 Jahren wird er in Norwegen geboren und zu seiner Zeit unglaublich berühmt - vor allem wegen seiner Reisen durch Grönland, das Eismeer und eben Richtung Nordpol. Schon früh hat er den Traum, diese Regionen zu erkunden. Er studiert Zoologie und trainiert mit großer Ausdauer Schwimmen und Skilaufen.


Für seine zoologischen Studien erhält er den Doktortitel und vom norwegischen König eine Goldmedaille. Diese Medaille verkauft er heimlich, um seine erste Grönland-Expedition zu finanzieren.


„Auf Schneeschuhen durch Grönland“ heißt sein Bericht über die Abenteuer im Eis. Aber schon dabei zeigt er eine andere Seite. Er lernt die Inuit schätzen, die ursprünglichen Bewohner Grönlands und setzt sich zeitlebens für ihre Rechte ein.


Fridtjof Nansen ist mutig, nicht nur, weil er das Reisen und das Eis liebt. Er liebt vor allem die Menschen. Und wenn sie in Not sind, kann er nicht wegsehen.


1919, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, bekommt er vom Völkerbund die Aufgabe, Kriegsgefangene zurück nach Norwegen zu holen. Mehr als 50 Länder gehörten dem Völkerbund an, der als Vorläufer der UNO gilt. Hunderttausende Menschen befinden sich zu dieser Zeit noch in russischen und deutschen Lagern. Nansen gelingt Unglaubliches: Innerhalb von drei Jahren können eine halbe Million Menschen aus 26 Ländern in ihre Heimatländer zurückkehren.


Gefangenschaft und Flucht sind damals die großen Themen der Zeit, und die lassen ihn nicht los. Fridtjof Nansen wird durch sein Engagement zum „Hochkommissar für die Flüchtlingshilfe“ ernannt. Er richtet Auffanglager in verschiedenen Ländern ein, und es gibt sogar besondere Pässe, mit denen Staatenlose an vielen Orten aufgenommen werden. Nansen-Pass heißt dieses Dokument, das von mehr als 50 Staaten anerkannt wird. Nansen erhält dafür den Friedensnobelpreis.


In Russland ist zu dieser Zeit durch Revolution, Krieg und Missernten eine Hungersnot ausgebrochen. Millionen von Menschen sind akut bedroht. Mit Verbündeten startet Nansen eine Kampagne zur Bekämpfung dieser Not.

Er hält Vorträge, sammelt Spenden. Am Ende können zwei Millionen Tonnen Getreide nach Russland gebracht werden. Er und seine Verbündeten retten damit sieben Millionen Menschen vor dem Hungertod. Als Fridtjof Nansen 1930 stirbt heißt es in einer Zeitschrift: „Norwegen hat ihn geboren, aber die Welt hat ihn verloren.“ Wie oft sagen Menschen: „Einer allein kann ja doch nichts machen!“ Fridtjof Nansen hat uns das Gegenteil bewiesen.


Ihr Pfarrer Bernd Becker aus Bielefeld.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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