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Sonntagskirche | 29.08.2021 | 08:55 Uhr

Wahl-O-Mat

Guten Morgen.

Noch genau vier Wochen ab jetzt. In vier Wochen heißt es wieder: sein Kreuzchen machen. Bei der Bundestagswahl die Lieblingsfarbe wählen und entscheiden, wer in unserem Land, in unserem Auftrag bald das Sagen haben soll.

In der Kirche kennt man sich mit Kreuzen ja ganz gut aus. Als Christin trage ich es um den Hals, in meiner Kirche steht es vorn und erinnert mich daran, dass ich mein Kreuz nicht alleine tragen muss. Dass da einer ist, der an meiner Seite steht. Auf eine göttliche Kraft, die größer und hoffentlich weiser ist als meine - auf die vertraue ich als Christin.

Trotzdem: Das Kreuz in vier Wochen nimmt mir Gott ja nicht ab. Das muss ich schon selbst machen. Und da heißt es Farbe bekennen, und zwar die richtige. Nur: Welche ist das? Ich frage mich heute mal: Wenn Gott sein Kreuz irgendwo machen müsste - wen würde er wohl wählen? Ich stelle mir vor, die Bibel wäre mein Wahl-O-Mat, also eine Art Kriterienkatalog, der mir hilft, die Parteiprogramme zu bewerten. Was würde ich darin finden: Bleiben wir erst mal bei den Farben.

Bei Gott kommen irgendwie alle vor:

Schwarz sieht Gott die Zukunft der Menschen: Die fügen einander Leid zu. Rot vor Wut zerstört er Sodom und Gomorra, wo es drunter und drüber geht. Blaumachen, also im Grunde gar nichts tun, - das kann Gott auch: am 7. Tag der Schöpfung - uns gut bekannt als Sonntag.

Gelb wird man bekanntlich vor Neid. Gott kennt wohl Eifersucht - mag er doch keine anderen Götter neben sich.

Grün ist die Hoffnung. Und die setzt Gott tatsächlich immer wieder in seine Menschen. Zum Beispiel lässt er Noah doch die Arche bauen und Lot aus Sodom fliehen, bevor es zerstört wird. Das Zeichen der Hoffnung indes ist bei Gott aber nicht grün, sondern der bunte Regenbogen, den er in die Wolken setzt. Als Versprechen an alle Lebewesen auf der Erde, dass Gott ihr Leben fortan erhalten will.

Tja. Und so stehe ich da mit meinem Stift in der Hand und merke: Farbe bekennen mit Gott? Gar nicht so einfach. Allerdings die Erkenntnis: Gott ist doch recht menschlich. Was mich bewegt - Freude und Leid, Wut und Neid, Bedauern und Hoffnung - alles das ist Gott nicht fremd. Menschenfreundlichkeit, Respekt vor allem und jedem, was lebt; die Fähigkeit zu Mitgefühl und Reue - das hätte er im Gepäck, wenn er sein Kreuzchen machte.

Fakt ist: Als Gott tatsächlich seine Wahl getroffen hat, so lese ich es in der Bibel - da hat er sich dafür entschieden, Mensch zu werden. Mit allem, was dazu gehört.


Mutig. Und nachahmenswert, wo wir doch oft von anderen, vor allem von Politiker*innen erwarten, göttlich zu sein. Ohne Fehl und Tadel. Und das, wo nicht mal Gott ganz fehlerfrei ist. Es ist tatsächlich einfach: Wer mit Gott sein Kreuz machen will, der muss einfach nur ein Mensch sein. Und sich darüber klar werden, was das heißt: Mensch sein.

Ein Satz dazu aus der Bibel: „Hier ist nicht Jude noch Grieche, nicht versklavte noch freie Menschen, hier ist nicht Mann noch Frau; denn alle sind wie ein Mensch in Christus. (Galater 3,28; angelehnt an Lutherübersetzung 2017)

Bleiben Sie behütet - und wählen Sie weise. Einen schönen Sonntag.




Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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