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Kirche in WDR 4 | 26.08.2021 | 08:55 Uhr

Bracha-Dank und Segen

Autorin: „Boker tov“ – das ist Hebräsch und heißt: Guten Morgen.


Erinnern Sie sich noch an ein Tischgebet aus Ihrer Kindheit oder beten Sie heute vielleicht noch vor dem Essen? Bei meiner Frau zu Hause wurde immer gesungen: „Jedes Tierlein hat sein Essen, jedes Blümlein trinkt von dir. Hast auch unser nicht vergessen. Lieber Gott, wir danken dir.“ Es gibt natürlich noch viel mehr Tischgebete. Bei mir zu Hause gab es einen Gebetswürfel. Sechs Seiten – sechs Kindergebete. „Lieber Gott, segne flott.“, das gefiel mir immer besonders gut.


Was beten eigentlich unsere jüdischen Geschwister? Matvey Kreymerman – Familienbeauftragter der jüdischen Synagogengemeinde Düsseldorf – erzählt mir, dass es auch im Judentum ein paar mehr Tischgebete gibt, als auf einen Gebetswürfel passen:


O-Ton: „Für alles im Prinzip gibt es einen Segenspruch. Also im Judentum es nicht nur Segensprüche auf Essen, sondern zum Beispiel, wenn wir den Donner hören oder den Blitz oder sowas. Das sind einfach Momente, wo wir Gott als Schöpfer anerkennen und wahrnehmen.“


Autorin: Gott als Schöpfer wahrnehmen und danke sagen. Das klingt dann so: „Baruch ata adonai, melech ha ohlam, …“ – „Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, …“ So beginnen alle jüdischen Segenssprüche. Egal ob vor dem Essen oder eben wenn’s draußen blitzt, donnert oder regnet.


Und was steckt dahinter? Matvey Kreymerman erklärt:


O-Ton:Und das Ziel ist es eben, Dinge – nicht nur Essen – generell Dinge im Leben nicht selbstverständlich zu nehmen, sondern da steckt was dahinter. Und jedes Mal, wenn wir einen Segensspruch sagen, erinnern wir uns daran und bringen das in unsere Erinnerung und in unser Bewusstsein. Und beim Essen ist es zum Beispiel so, dass, je nachdem was für ein Essen das ist, also auf dem Baum gewachsen ist, kommt es aus der Erde - Kartoffeln, zum Beispiel, Möhren – gibt es verschiedene Segensprüche.“


Autorin: Kartoffeln und Möhren, die kommen aus der Erde. Da sagt man dann: „Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, Schöpfer der Erdfrucht.“ Bevor man in einen Apfel beißt, sagt man: „Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, Schöpfer der Baumfrucht.“


Matvey Kreymerman von der jüdischen Synagogengemeinde Düsseldorf erklärt:


O-Ton: „Im Prinzip sagen alle dasselbe aus: dass Gott halt derjenige ist, der diese Sache erschaffen hat beziehungsweise der die Möglichkeit dazu erschaffen hat, dass sowas zum Beispiel wachsen kann.“



Autorin: Ich finde das spannend. Das bedeutet, so hoffe ich, dass ich mit einem kleinen Gebet, das ganze Leben viel bewusster wahrnehmen könnte. Mitten im Alltag innehalten und Gott danken, dass die Sonne scheint oder dass ich in einen Apfel beißen kann, dass kommt mir gut vor. Und dann erinnere ich mich, dass eine Freundin aus dem Studium immer wenn’s 12 Uhr schlug, leise betete. Manchmal hörte sie mitten im Satz auf zu sprechen und betete. Das fanden die meisten von uns etwas ulkig. Aber jetzt versteh‘ ich’s: Gott wahrnehmen und dankbar sein, für seine Schöpfung und mein Leben; das steckt dahinter.

Wie wunderbar!

Dass Sie heute irgendwann einmal sagen: Gelobt sei Gott, dass wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel aus Odenthal.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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