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Kirche in WDR 4 | 30.08.2021 | 08:55 Uhr

Gunda

Heute ist wieder Montag, und weil heute Montag ist ist das Wochenende auch schon wieder rum. Tja. Und weil der Montag ja Kinotag ist, habe ich heute einen Filmtipp dabei.

Ganz am Anfang von dem Film, den ich Ihnen ans Herz lege, da liegt eine Sau im Stroh. Sie atmet schwer. Sie liegt da, wie schlafend. Minutenlang blickt die Kamera auf die Stalltür. Plötzlich ein Rascheln, ein Quieken. Ein Ferkel purzelt ins Bild. Winzig und frisch. Dann noch eins. Und noch eins. Die Sau bekommt Nachwuchs.

Der russische Regisseur Wiktor Kossakowski hat seinen Dokumentarfilm ausschließlich in Schwarz-Weiß gedreht und noch dazu ohne jeden erklärenden Kommentar. Er erzählt die Geschichte der Sau Gunda und ihrer Ferkel. Sie leben auf einem Traumbauernhof, der einem Kinderbilderbuch entstammen könnte. Von industrieller Massentierhaltung keine Spur. Stattdessen Holzstall. Strohbett. Draußen Matsch zum Suhlen und ein umgefallener Baumstamm zum drunterliegen. Da recken zwei Ferkel ihren Rüssel in den Regen und lassen das Wasser genüsslich in ihre Kehlen laufen. Da streicht die Kamera um die schlafenden Ferkel, die auf- und übereinander in einem Nest aus Sonnenlicht und Stroh liegen. Sie spielen und toben, erkunden Stall und Wiesen. Zwischen die langen Einstellungen aus dem Schweinestall sind immer wieder Bilder von anderen Tieren geschnitten: Hühner, die bedächtig Strauchwerk und Sandböden entdecken, ihre Krallen anziehen, die einzelnen Zehen krümmen - und eine Herde von Rindern. In einer Szene springen diese mit Karacho aus einem Stall, in einer anderen eilen sie durch eine taufrische Wiese dem Sonnenlicht entgegen.

Das Großartige an diesem Film ist, dass der Regisseur die Zuschauer ganz nah an die Tiere heranführt. Du siehst ihr Schnaufen, Gackern und Quieken. Atmen, Prusten und Stöhnen. Du siehst sie die Augen aufreißen, die Stirne runzeln. Durch dieses geduldige Beobachten entsteht eine tiefe Verbundenheit. Dieser Film ist keine aufklärende Reportage über die verdrängte Realität von Massennutztierhaltung und industrieller Schlachtung. Sondern er ist eine Meditation über das Leben: Die Schönheit und Rätselhaftigkeit des Lebens im Scharren, Grunzen und Muhen dieser Tiere. Und gerade dadurch zeigt der Film natürlich letztlich auch unsere Verstrickung: Denn auch in die Idylle dieses wundervollen Films zwängt sich am Ende der Mensch mit seinen Interessen.

Ich weiß, was Sie jetzt denken. Afghanistan geht gerade in einem Strudel von Gewalt unter. Mit all den tollen Menschen. Und der, der redet über die Schönheit von Hühnern, Schweinen und Rindern. Ja, das tue ich. Als ich den Film gesehen habe musste ich daran denken, wie in der Bibel erzählt wird, wie Gott die Welt erschafft. „Und Gott sah, dass es gut war“. So endet jeder Tag, an dem etwas Neues entsteht. Licht und Dunkel. Wasser und Fische. Pflanzen und Tiere. Ich sehe Gunda und ihre Ferkel, bin angerührt und denke: Ja, das stimmt wirklich. Auch wenn vieles dagegenspricht. Wie wunderbar und schön die Schöpfung ist. Manchmal muss ich daran erinnert werden. Zum Beispiel von Gunda, einem wunderschönen Schwein. Dass ich noch besser auf das Leben aufpassen will. Auf Hühner, Schweine und Rinder. Auf Menschen. Weil sie so wunderschön sind. Nicht nur an einem Montagmorgen.

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