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Kirche in WDR 4 | 21.10.2021 | 08:55 Uhr

Die Macht der Liebe (Philip Potter)

Guten Morgen!

Junge Christinnen und Christen aus der ganzen Welt sind zusammengekommen, 1.300 an der Zahl. Viele von den Ländern, aus denen sie kommen, waren bis vor kurzem noch in Krieg miteinander verstrickt. Die Wunden sind noch ganz frisch. Und nun sind sie alle nach Oslo zur Zweiten Weltjugendkonferenz gekommen. Es ist das Jahr 1947 kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Unter den Teilnehmenden ist auch ein junger Mann aus der Karibik, 25 Jahre alt; er heißt Philip Potter. Mit fünfzehn Jahren hatte er seine erste Predigt gehalten. Nun studiert er Theologie, will Pfarrer werden.

Was die jungen Menschen in Oslo verbindet, ist ihr christlicher Glaube - trotz der unterschiedlichen Konfessionen, in denen sie zu Hause sind. Weit trennender wirkt, dass die Welt immer noch so zerrissen ist. Die einen kommen aus Ländern, die zu Kolonialmächten gehören. Andere sind in den Ländern zu Hause, die unter der Unterdrückung und dem Rassismus genau dieser Kolonialmächte leiden. Die Konferenz gerät in eine schwere Krise. Fünf Teilnehmende werden ausgewählt, in dieser Situation zu der Versammlung zu sprechen und ihre Sicht darzulegen.

Einer von ihnen ist Philip Potter. Der zentrale Satz seiner Rede: „Jesus Christus als Herrn zu bekennen, das heißt, nicht in der Liebe zur Macht zu leben, sondern durch die Macht der Liebe.“ (1) Seine Rede hinterlässt einen tiefen Eindruck. Ein Jahr später kommt die erste Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Amsterdam zusammen. Philip Potter trägt auf der Konferenz die Botschaft der Jugend vor. 1972 wird er der erste Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen aus einem Land des Globalen Südens, aus der „Dritten Welt“, wie man damals sagte. Zwölf Jahre hatte er dieses Amt inne und hat die Arbeit der Weltgemeinschaft der Kirchen geprägt. Philip Potter wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden.

„Jesus Christus als Herrn zu bekennen, das heißt, nicht in der Liebe zur Macht zu leben, sondern durch die Macht der Liebe.“ Dieser Gedanke hat Philip Potter in seiner Tätigkeit als Generalsekretär begleitet. Er war überzeugt: Wo Menschen in der Liebe zur Macht leben, da führt das zu Trennung und Spaltung. Aber wo Menschen durch die Macht der Liebe leben, da werden Trennungen überwunden, da wird Versöhnung möglich. Philipp Potter meint: „Dabei ist die Vergebung die anspruchsvollste Bewährungsprobe für die Macht der Liebe.“

Im Blick auf diese Macht der Liebe hat Philip Potter nicht unterschieden zwischen dem eigenen persönlichen Glauben und dem Engagement der Kirche in dieser Welt und für diese Welt. Das gehörte für ihn untrennbar zusammen. Der Macht der Liebe vertrauen, der Liebe und ihrer verändernden Kraft etwas zutrauen. In den alltäglichen Begegnungen genauso wie in den großen Zusammenhängen. Darum geht es. Eine Liebe, zu der Gott selbst uns fähig macht. Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung – diesen Dreiklang haben sich die Kirchen seitdem auf die Fahnen geschrieben – und nicht nur die Kirchen. Das gewinnt Gestalt, wo wir auf die Macht der Liebe setzen und ihr Raum geben. Davon war Philip Potter überzeugt.



Es grüßt Sie Ihr Dietmar Arends, Landessuperintendent aus Detmold.



Quellen:

(1) Philip A. Potter, „… damit Du das Leben wählst“. Texte und Reden eines Gestalters der ökumenischen Vision. Hg. v. Andrea Fröchtling, Rudolf Hinz, Paul Löffler (†), Barbara Wartenberg-Potter und Joachim Wietzke, S. 155, Verlag Edition Ruprecht, Göttingen 2011.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze




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