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Kirche in WDR 4 | 17.11.2021 | 08:55 Uhr

Buß- und Bettag

Guten Morgen!

„Angesichts von Notständen und Gefahren wurde die ganze Bevölkerung zu Umkehr und Gebet aufgerufen.“ So steht’s im Lexikon zu lesen über Sinn und Zweck des heutigen Tages. Freilich in der Rückschau. Also früher, früher ist das so gewesen: „Angesichts von Notständen und Gefahren wurde die ganze Bevölkerung zu Umkehr und Gebet aufgerufen.“ Am Buß- und Bettag nämlich.

Heute braucht es das nur noch in Sachsen; vor 26 Jahren war im Rest der Republik Schluss mit Büßen und Beten – jedenfalls gesetzlich.

Bevor ich missverstanden werde: Da gibt es nichts zu bedauern. Der Verlust des Buß- und Bettags ist keine Kränkung der Kirche. Im Gegenteil: Man kann mit gutem Recht am Recht eines staatlich-evangelischen Feiertages zweifeln, wenn nur ein Viertel der Gesellschaft noch Protestanten sind. Das Land ist plural. Viel mehr noch als vor 26 Jahren.

Allerdings: Keinen Mangel hat es an Notstand und Gefahren. Und wenig braucht es mehr als Umkehr und Besinnung.

„Aus der Tiefe rufe ich, Gott, zu dir. Herr, höre meine Stimme.“ So beginnt Psalm 130 in der Bibel, der Psalm des Buß- und Bettags, der heute zum Glück nicht nur in Sachsen im Gottesdienst zu hören ist.

Zu den Tiefen muss nicht viel erläutert werden - etwa im Ahrtal oder in Erftstadt. Das hat jeder vor Augen und schwer auf der Seele. Die Fluten vom Juli haben Menschen, Häuser, Brücken, aber weit mehr noch Vertrauen in das Leben fortgerissen.

Aus der Tiefe, Gott, rufe ich zu dir. Das braucht keinen Kommentar für die, die seit 20 Monaten auf Intensivstationen gegen dieses Virus kämpfen. Und oft genug verlieren. Die dieser Tage zusehen müssen, wie junge Menschen mit 25, 30 Jahren einfach nicht zu retten sind. Weil sie die Impfung links liegen gelassen haben.

Aus der Tiefe, Gott, rufe ich zu dir. Das beten in ihrer Sprache und in ihrem Glauben afghanische Menschen in unserer Mitte. Die verzweifelt sich sorgen um Eltern, Schwestern, Brüder, Freundinnen und Freunde dort, wo sie keine Heimat mehr haben. Wo wieder Rache und Gewalt regieren.

Wahrlich, kein Mangel an Notstand und Gefahr im Jahr 2021. Viel, viel mehr ließe sich nennen.

Angesichts von Notständen und Gefahr zu Umkehr und Gebet zu rufen…

Kein Zweifel: Er stünde uns gut zu Gesicht, ein Buß- und Bettag jedes Jahr. Jeden Monat. Jede Woche. Jeden Tag.

Schon weil es mit dem Umkehrschub meistens nicht viel auf sich hat. Wir machen lieber weiter so, ungebremst und Tempolimit-frei. Bis zum Untergang.

„Meine Seele wartet auf Gott, mehr als die Wächter auf den Morgen. Denn bei Gott ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm.“ Heißt es dann auch noch im Psalm 130.

Kein Mangel an Not und Gefahr. Und der Mensch fährt stur geradeaus. Ohne Gnade wäre es gnadenlos. Aber Gott ist gnädig. Immer noch. Auch 2021. Wenn Sie die Zeit finden, heute „Gott sei Dank“ zu sagen – das ist der erste Schritt zur Umkehr.


Ihr Ulf Schlüter, Bielefeld.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze




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