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Kirche in WDR 4 | 30.06.2022 | 08:55 Uhr

FOMO

Guten Morgen.

Ich habe ein neues Wort gelernt: Das heißt FOMO. (1) Ist eigentlich eine Abkürzung und beschreibt die erste Social-Media-Krankheit. FOMO steht für "Fear Of Missing Out". Ist mal wieder Englisch wie so vieles heute und heißt: "Angst, etwas zu verpassen".

Kenne ich doch irgendwie. Ständig sehe ich auf mein Handy. Ich kontrolliere alle meine Kanäle. Hier noch eben eine neue Nachricht lesen, dort noch etwas liken, eine Antwort schreiben und schnell noch einen Kommentar tippen. Schon ist mal wieder eine halbe Stunde weg. Das Handy ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch ein Zeiträuber. Diese digitale Welt kann ganz schön stressen. Aber ich möchte ja auch nichts verpassen. Habe ich jetzt wirklich alle Nachrichten gelesen oder zumindest überflogen? Ja: FOMO, ich bekomme Angst, etwas zu verpassen, nicht mehr auf dem neusten Stand zu sein, abgehängt zu werden.
Es ist faszinierend, fast die ganze Welt in seinem Handy zu haben. Und es kann uns krank machen: FOMO! Oder Nackenschmerzen: die nehmen deutlich zu, weil so viele, so lange auf ihr Handy starren.
In der Bibel finde ich einen Satz von Jesus dazu, der kaum aktueller sein könnte: "Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?" (2) Jesus war schon ein kluger Kopf. Damals dachte er nicht an Handys. Sondern es geht um den Wunsch, viel zu haben. Auch viel zu wissen. Beides aber ist nicht entscheidend. Viel zu haben und viel wissen zu wollen, das kann krank machen. Man verliert sich selbst.
Und das geschieht heute gerne und viel zu oft in der digitalen Welt. Eben FOMO: die erste Social-Media-Krankheit.
Nach dieser Diagnose stellt sich natürlich die Frage nach einer Therapie. Wie können wir es besser machen? Ich kenne die üblichen Tipps: Nachrichten nur in ganz bestimmten Zeitfenstern lesen und beantworten. Nach 22.00 Uhr das Handy ausschalten. Am Wochenende mal einen ganz handyfreien Tag machen.
Das sind schon gute Sachen. Ich würde aber gern noch tiefer fragen: Warum muss ich immer auf allen Kanälen dabei sein? Warum bin ich so angetan von den Likes, die ich bekomme? Was macht das mit mir? Und worauf kommt es im Leben wirklich an?
Jesus hat mal gesagt, worauf es ankommt: "Setzt euch zuerst für Gottes Reich ein und dafür, dass sein Wille geschieht. Dann wird er euch mit allem anderen versorgen." Mit Gottes Reich ist eine Welt gemeint, in der sich Gottes Wille durchsetzt: und was er will, hat Jesus vorgelebt: Liebe zum Nächsten, Gerechtigkeit, Gastfreundschaft, Friede und vieles mehr.
Davon bin ich überzeugt. Und ich merke, wie FOMO so langsam nachlässt.



(Ende WDR 4, Verabschiedung für WDR 3 und WDR 5: )

Ihr Pastor Heddo Knieper aus Soest.



(1) Zeitschrift Reformhaus, 02/20, S. 22.

(2) Die Bibel, Lukas 9,25 (Einheitsübersetzung 16)

(3) Die Bibel, Matthäus 6,33 (Hoffnung für alle)



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze
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