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Kirche in WDR 4 | 10.12.2022 | 08:55 Uhr

Menschenrechte – durchgeboxt von einer Frau

Eigentlich ist es dieses Jahr besonders hinrissig, dass heute gerade ich hier spreche. Denn heute ist Tag der Menschenrechte. Und ich finde, in diesem Jahr ist das offensichtlich Frauensache: Dass Frauen im Iran ihre Stimme erheben, das ist einer der wenigen Lichtblicke in diesem Jahr, in denen die Menschenrechte nicht nur mit Fußballschuhen getreten wurden…

Zumindest will ich die Zeit nutzen und über die Frau reden, ohne die das Thema Menschenrechte nicht das wäre, was es seit 74 Jahren ist: schriftlich verbürgt von der Weltgemeinschaft. Am 10. Dezember 1948 unterzeichneten Länder, Ost wie West, die Menschenrechtserklärung. Und das liegt entscheidend am Dazutun einer Frau, die ich für ihre Haare auf den Zähnen ebenso liebe wie für ihr Löwinnen-Herz: Eleonor Roosevelt.

Sie war die First Lady des gleichnamigen US-Präsidenten. Und sie war überzeugte Feministin und wahnsinnig gerissen, wenn es darum ging, Frauen ans Steuer zu bringen. Ein Beispiel? Zwei Tage nach Amtseinführung ihres Mannes führte Eleanor als erste First Lady eine wöchentliche Pressekonferenz ein. Der Trick: Dazu waren ausschließlich Journalistinnen eingeladen. Und weil viele Redaktionen noch gar keine „press girls“ angestellt hatten, hat Mrs. Roosevelt mit diesem kleinen Kniff zahlreichen Frauen zu einem Job verholfen.

Als ihr Mann Franklin dann kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs an den Spätfolgen der schmerzhaften Kinderlähmung starb, da dachte Eleonor schon, sie werde aufs Altenteil geschoben. Aber: Roosevelts Nachfolger berief sie zur US-Botschafterin bei den sich gerade formierenden Vereinten Nationen. Und: Sie wurde Vorsitzende der Menschenrechtskommission. Es ist wohl nicht untertrieben zu sagen: Eleanor Roosevelt hat maßgeblich mit durchgeboxt, dass heute vor 74 Jahren die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet wurde – nach diesem verheerenden Weltkrieg. Nach all dem Leiden: Endlich ein verbindlicher Maßstab, der da heißt: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Der Fifa-Präsident, wie der Stadion-Bauer; der Mullah wie die Maria2.0-Aktivistin, der Papst wie die Paketbotin – Gleiche Würde, gleiche Rechte. Darauf hat sie die Weltgemeinschaft zusammen eingeschworen – nicht vergessen!

Eleanor Roosevelt muss für diesen Schwur sagenhaft gut taktiert haben zwischen den Sowjets, den Amis, den Ländern des reichen Nordens und der südlichen Hemisphäre. Geschickt und beharrlich. Immer im Interesse der Menschen, die noch nicht zu ihren Rechten gekommen waren. Und vielleicht konnte sie das nur, weil sie schon für so vieles zuvor gekämpft hatte. Um das Frauenwahlrecht zum Beispiel. Aber auch um das Leben ihres Mannes. Eleanor hielt
ihm den Rücken frei, als er nur noch auf Krücken gehen konnte. "Jeder, der viel gelitten hat, bringt notwendigerweise mehr Mitgefühl und Verständnis für Probleme der Menschheit auf“[1], hat Eleonor Roosevelt mal gesagt. Und ich denke, da ist was dran.

Und darum ist mir übrigens auch dieser Mann aus Nazareth so sympathisch, dieser Gottessohn, dessen Geburt an Weihnachten gefeiert wird. Weil der nämlich Leiden auch kannte, hatte er vielleicht ein besonderes Mitgefühl für die Menschen.

Aber halt: ich wollte ja nicht von Jesus erzählen, sondern von Eleonor Roosevelt. Die wusste nur zu gut: Menschenrechte sind auch Frauenrechte. Und von ihr stammt ein Satz, den möchte ich heute den Frauen im Iran widmen und überhaupt allen, die für ihre Rechte kämpfen: "Die Zukunft gehört jenen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben."[2]

[1]https://www.planet-wissen.de/geschichte/menschenrechte/geschichte_der_menschenrechte/pwieeleanorrooseveltfirstladydermenschenrechte100.html

[2] Ebd.

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