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Kirche in WDR 4 | 16.02.2023 | 08:55 Uhr

Mir blieven he

Heute ist wieder Weiberfastnacht, und weil heute Weiberfastnacht ist, fängt heute endlich, endlich, endlich wieder der Straßenkarneval an! Nach zwei traurigen Corona – Jahren werfen sich alle Jecken heute wieder in die Kostüme, (hoffentlich passen se noch!) bemalen sich die Gesichter, setzen bekloppte Perücken auf und stürmen endlich wieder auf die Straße und in die Kneipen! Dann wird sich untergehakt, dann wird geschunkelt. Kumm loss mer danze! Die janze Naach bess morjje fröh!

Wenn es den Karneval nicht gäbe, man müsste ihn glatt erfinden. Denn er drückt ja viel von dem aus, was für die menschliche Seele geradezu überlebenswichtig ist: Übermut und Übertreibung, Persiflage und Kritik an den Mächtigen oder auch die Suche nach den Grenzen. Alles wird auf den Kopf gestellt. Aus der Dreieinigkeit Vater, Sohn und Heiliger Geist wird das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau. Oder wie ein Karnevalslied weiß: Blootwoosch, Kölsch un e lecker Mädsche. Denn dat brucht dä Kölsche, öm jlücklich ze sinn. Blödsinn, wo du hinguckst.

Eine weitere Sehnsucht lebt der Karneval. Du kannst in Köln ja nicht alleine Karneval feiern. Das ist unmöglich. Sofort hast du en Kölsch in der Hand, eine Frikadelle im Mund und schunkelst mit völlig fremden Menschen an Theken vorbei, die du noch nie gesehen hast. Karneval bedeutet eben auch: allein sein ist nix. Einsam sein ist blöd. Dazuzugehören ist super. Drink doch eine met, stell dich nit esu ahn. Kumm loss mer danze. Die janze Naach bess morje fröh. Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Einer der ersten hellsichtigen Gedanken der Bibel überhaupt. Das haben Adam und Eva schon gemerkt. Einen Ort zu haben, an dem man dazugehört – das ist das Paradies. Das ist der Himmel.

Und wenn die Jecken ab heute in den nächsten Tagen singen und tanzen und schunkeln, dann kratzen sie an dieser Himmelstür und schieben sie quasi wieder einen kleinen Spalt auf. Und da stehen sie dann, all die Adams und Evas, die Tiger und Frösche und Hexen und auch die Teufelchen und tanzen und schunkeln und liegen sich in den Armen. Sie schauen sich in die Augen und singen: „Es et nit schön? Ess et nit herrlich?!“ Was für eine Frage! Karneval bedeutet eben auch: Es darf doch nicht sein, dass Gewalt und Krieg und Hass und Irrsinn und Egoismus, ja auch der Tod in allen Varianten gewinnen! Lasst uns die Hoffnung auf den Himmel nicht verlieren! Und schwupps kommt „die nächste Rund, die jeiht up mich. Dat nächste Jlas drink ich op dich. Dat nächste Kölsch es för uns zwei. Uns jode Zick jeiht nie vorbei“, die gute Zeit, die geht nie vorbei, die bleibt für immer, unendlich, iehwich, wie der Kölner sagt.

Und ich wünsche auch Ihnen in diesen Tagen irgendwo eine Straße oder ein Büdchen oder eine Theke. Mit einem Eisbär, einen bunten Fisch, eine Seeräuberin oder von mir aus auch einen Lappenclown, der Sie unterhakt. „Jommer noh Hus oder solle mer blieve?
D'r leeve JOTT hätt uns he jeparkt! Nä wie jot dat mer all do sin! Mer blieve he bis zum jüngsten Daach!“ Mir blieven he. Und heute fangen wir mal damit an. Am Weiberfastnachtsmorgen.



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