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Sonntagskirche | 16.04.2023 | 08:55 Uhr

BeReal

Guten Morgen!

Ich sitze mit den Jugendlichen und dem Jugendleiter der Gemeinde zusammen. Wir planen den nächsten Jugendgottesdienst – das heißt: wir wollen ihn planen. Denn gerade als alle ihr Getränk und ihren Keks haben, ich die Stifte verteilt und der Jugendleiter das große weiße Papier fürs Brainstorming in die Mitte des Tisches gelegt hat, ruft Annika: „Leute, Zeit für ein `BeReal`“.


Wir zwei Erwachsenen schauen uns verwundert an – die Jugendlichen lassen alles fallen, tun sich in Gruppen zusammen, zücken ihr Handy und machen Fotos.


„Äh – was für eine Zeit“, frage ich. „BE REAL – Zeit“, sagt Annika.

Ich schaue den Jugendleiter fragend an, und der zuckt auch die Schultern.


Mit mildem und geduldigem Blick erklären die Jugendlichen, um was es da geht:

Irgendwann am Tag kommt eine Nachricht aufs Handy. Und dann hat man zwei Minuten, um ein Foto von sich zu machen. Das Besondere: Die Kamera macht ein Selfie und zur gleichen Zeit ein Bild von der Umgebung, in der man gerade ist. Zwei Fotos, die in einem Bild später im Internet sind. Und all das muss ganz schnell gehen, man hat nur zwei Minuten: Damit man sich nicht einen tollen Hintergrund suchen kann oder sich noch schminkt oder sonst wie stylt. Fotofilter sind nicht erlaubt und man darf auch keine vorher aufgenommenen Bilder verwenden: Alles muss „real“ sein, echt eben – innerhalb von zwei Minuten.


Auf dem „BeReal“ dieses Abends sieht man also in die Kamera lächelnde Jugendliche auf einem Haufen und eine leicht irritierte Pfarrerin auf dem Sofa. Sehr echt. Hoffentlich erkennt mich keiner, ich bin da doch eher unvorteilhaft getroffen.


„BeReal“! Sei echt!

Ohne Filter, ohne Schminke, direkt in dem Moment und wirklich da, wo du bist: beim Spaziergang mit dem Hund oder im Büro, mit Freunden unterwegs oder alleine mit Buch in deinem unaufgeräumten Zimmer.


Ich überlege.

Will ich jeden Tag, irgendwann, erinnert werden, dass es Zeit ist „echt“ zu sein?


Zuerst denke ich: Ja, die App lade ich mir auch runter, das ist schon witzig.

Dann denke ich: Ne, das mache ich sicher nicht – was wäre zum Beispiel, wenn ich da gerade mit beiden Händen im Kuchenteig bin oder im Kuschelanzug auf der Couch? Oder gestresst oder verweint oder im Chaos...

Einmal am Tag erinnert werden: Sei echt! Ohne Filter – zeig dich, wie Du bist.

Also, ich will nicht über die Social-Media-Kanäle täglich erinnert werden, das ist klar, aber … vielleicht in so einer Radioandacht?

Sei echt – be real! Trau Dich!

Denn da gibt es einen, vor dem brauchst du keine Filter und kein Styling. Vor Gott muss ich nicht erst aufräumen – weder mein Zimmer noch meine unruhige Seele. Gott kann ich mein ganzes Herz hinhalten, ungeschönt und ungeordnet. Ich kann echt sein – und er wird mich liebevoll anblicken. Und das mehr als zwei Minuten - den ganzen Tag!


Seien Sie behütet!


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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