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Kirche in WDR 4 | 03.03.2023 | 08:55 Uhr
Weltgebetstag der Frauen
Jedes Jahr bereiten Frauen aus einem anderen Land die Texte, Lieder und Medien vor. Bei uns ist es so, dass ein Team aus evangelischen wie katholischen Frauen vor dem gemeinsamen Gottesdienst das Land vorstellt, aus dem Texte und Gebete kommen.
Dieses Jahr ist es Taiwan. Nur etwa sieben Prozent der Einwohner gehören zu einer christlichen Kirche. Ich bin schon gespannt auf den Einblick in die Situation der Menschen in Taiwan, den die Vorbereitungsgruppe heute am späten Nachmittag bieten wird.
Das Land steht ja enorm unter Druck: Nur noch 15 Staaten hielten letztes Jahr noch offizielle diplomatische Beziehungen zu Taiwan. Die Volksrepublik China versucht die Insel international zu isolieren.
Seit 1992 ist Taiwan eine funktionierende Demokratie. Vorher ging es ziemlich autoritär zu, mit dem Verbot politischer Parteien und Einschränkung der Meinungsfreiheit. Jetzt liegt der Frauenanteil im Parlament bei 43 Prozent. Bei uns in Deutschland sind es 35 Prozent.
Die Kollekte heute ist wie jedes Jahr für Projekte des Landes, das im Fokus steht. Heute Abend erfahre ich mehr, habe aber für Sie schon einmal ins Vorbereitungsmaterial geschaut.
Bei einem Projekt geht es um Schutzwohnungen für Frauen, die sexuelle Gewalt erleben. Die Initiative "Garden of Hope", Garten der Hoffnung, stellt nicht nur die Wohnung zur Verfügung wie bei uns die Frauenhäuser, sondern hilft auch bei der Arbeitssuche, der Kinderbetreuung und vermittelt Rechtsbeistand.
Ein anderes Projekt reicht über Taiwan hinaus, wird aber von hier aus koordiniert. Es geht - Zitat - "um eine Wiederbegegnung mit Gottes Antlitz aus der Perspektive asiatischer Feministinnen". Die regelmäßige Zeitschrift heißt entsprechend "In Gods Image“, in Gottes Angesicht.
Taiwan hat ein ähnliches Problem wie die Ukraine in Europa, auch wenn es zum Glück noch keinen Krieg gibt - und möglichst nie.
Informiert beten - betend handeln heißt es auf dem Flyer zum Weltgebetstag heute. Erwartet werden wieder etwa 800,000 Teilnehmer an vielen Orten. Vielleicht sind Sie ja auch dabei?! Auch Männer sind willkommen.