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Sonntagskirche | 11.06.2023 | 08:55 Uhr

Jetzt ist die Zeit

Autorin: Guten Morgen.


Sprecher: Mag sein, dass der jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen, vorher aber nicht.“ (1)


Autorin: Worte aus dem Buch „Widerstand und Ergebung“ von Dietrich Bonhoeffer, einem evangelischen Pfarrer. Er schreibt dieses Buch 1943 im Gefängnis. Die Nationalsozialisten haben ihn verhaftet, weil er offen Widerstand gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime leistet. Dietrich Bonhoeffer schreibt weiter:


Sprecher: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
[…] Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“
(2)


Autorin: Diese Worte haben eine beeindruckende Kraft. Sie sind als modernes Glaubensbekenntnis in das Evangelische Gesangbuch aufgenommen worden. Und wir beten sie im Gottesdienst in meiner Gemeinde jeden Sonntag. Diese Worte gemeinsam zu sprechen, kräftigt mich. Gerade weil ich weiß, dass sie in einer der leidvollsten Zeiten der Weltgeschichte entstanden sind. Denn Dietrich Bonhoeffer wird wegen seines Widerstandes kurz vor Kriegsende von den Nationalsozialisten ermordet. Seine Worte tragen eine tiefe Weisheit und Glaubenskraft in sich. Im Gottesdienst leihen wir uns Bonhoeffers Worte. Sie stärken meine und unsere Widerstandskraft als Gemeinde gegen das, was heute bei uns lebensfeindlich und zukunftsgefährdend ist. Sie machen mir Mut, etwas zu tun, oder mit Bonhoeffer gesprochen in die „verantwortliche Tat“ zu kommen und mehr für möglich zu halten als das, was vor Augen ist.


Heute geht der Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg zu Ende. Sein Motto ist: „Jetzt ist die Zeit.“ (Die Bibel, Markus 1,15), Ein kurzer Satz Jesu aus dem Markusevangelium. „Jetzt ist die Zeit.“ Zeit, Entscheidungen zu treffen und konsequent durchzusetzen. Die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen. Zeit, einzustehen für eine diverse und pluralistische, demokratische Gesellschaft.

„Jetzt ist die Zeit.“

Ein kurzes und knackiges Glaubensbekenntnis unserer Zeit in diesen Tagen auf dem Kirchentag.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen heute einen guten Sonntag.

„Jetzt ist die Zeit.“



Quellen:

(1) Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung, 17., aktual. Aufl., Gütersloh 2002, S. 24.

(2) S.o., S. 18f.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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