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Sonntagskirche | 13.08.2023 | 08:55 Uhr

Worte wirken

Guten Morgen!

Meine Schwägerin schenkt mir ein kleines schwarzes Schaf als Schlüsselanhänger. Dabei sagt sie mir im Spaß: „Das passt doch zu Dir!“

Ich schau mir das Schaf genauer an und denke: „Ja, das bist du. Nichts weiter als ein schwarzes Schaf! Zu Hause warst Du ja auch immer nur das fünfte Rad am Wagen.“

Manche Worte und Sätze begleiten uns lebenslang. Bis wir sie in unserem Leben durchschauen und ihre Macht und ihren Einfluss brechen. Manche Sätze haben mich jahrzehntelang blockiert und gelähmt.

Doch es gibt auch heilsame Sätze, wie die aus Psalm 42 in der Bibel. Dieser Psalm beginnt sehr hoffnungsvoll: Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so sehnt sich der Autor des Psalms nach Gott. Ja, er dürstet geradezu nach Gott. Nicht nach äußerer Frömmigkeit und einer leeren Worthülse. Er dürstet nach dem lebendigen, echten und wahren Gott. Er will sich nicht länger mit leeren und anerzogenen, frommen Phrasen zufriedengeben. Er hat eine tiefe Sehnsucht nach dem lebendigen, ewigen DU.

Es ist ein beeindruckendes Bild: Der Autor vergleicht sich mit einem Hirsch, der nach frischem Wasser sucht. Nicht dieser röhrende Hirsch, der majestätisch zwischen deutschen Eichen auf dem Ölgemälde überm Sofa thront. Der nicht, sondern das verschmachtende Tier, das auf zittrigen Beinen an ausgetrockneten Bachläufen steht. Abgemagert bis auf die Knochen. Ausgezehrt von Hitze und Dürre. - So fühlt sich der Autor.

Aber er bleibt nicht bei dem deprimierenden Gefühl stehen, sondern gibt seiner Sehnsucht einen Namen: „Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott“.

Doch nicht allein das: Der Autor erzählt auch davon, wie seine Feinde ihn bedrängen und mobben. Sie lachen ihn aus, verhöhnen ihn: „Wo ist denn nun dein Gott?“

Vielleicht kennen Sie das. Feindliche, zerstörerische Stimmen, von außen oder auch von innen. Stimmen, die anklagen, die den Mut zum Leben rauben, die einem die Luft zum Atmen nehmen.

Schlimme Feinde sind das, die uns einreden: „Du bist nichts wert. Du kannst nichts. Es geht doch alles schief. Du bist und bleibst ein schwarzes Schaf. Du wirst nie dazugehören“.

Dieser Psalm aus der Bibel vom verdurstenden Hirsch und den mobbenden Feinden nimmt mich buchstäblich mit auf die eigene Achterbahnfahrt zwischen Sehnsucht und Enttäuschung, zwischen bitteren Tränen und heilsamen Erinnerungen, zwischen Verlassenheit und Gottvertrauen.

Von wem ich das weiße Schaf als Schlüsselanhänger einmal geschenkt bekommen habe, weiß ich nicht mehr. Deses Schaf hat ein rotes Herz. Jesus wird manchmal auf Bildern so dargestellt. Jesus selbst hat sich den Mobbern und Feinden ausgeliefert. Denen, die nicht die Liebe, sondern Hass gelebt haben. Und Jesus erzählt von dem Hirten, der auch dem kleinsten verlorenen Schaf nachgeht – gleich welche Farbe es hat - und es rettet. Das ist Liebe.

Und so erinnert mich das kleine Schaf mit dem roten Herzen immer wieder daran, dass Gott sein Herz an mich verloren hat. Ich geselle ihm das andere, das schwarze, nun gern dazu.

Der lebendige Gott, der mir in Jesus Christus seine ganze Liebe geschenkt hat, stillt meinen Lebensdurst und macht mir immer wieder Mut, nicht aufzugeben.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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