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Kirche in WDR 4 | 08.08.2023 | 08:55 Uhr
Durchhalten!
Guten Morgen.
Haben Sie schon mal von der Britin Felicity Aston gehört? Sie ist eine der größten Abenteuerinnen und selbst vor drohender Todesgefahr nicht zurückgeschreckt. Sie hatte sich das Ziel gesetzt, als erster Mensch die Antarktis zu durchqueren. Dieser Kontinent ist 14 Millionen Quadratkilometer groß. 40-mal so groß wie Deutschland. Felicity Aston will das ganz alleine tun und nur mit eigener Muskelkraft. So startet sie am 25. November 2011 vom Ross-Schelf-Eis und gelangt fast genau ein halbes Jahr später wieder am Ronne-Schelf-Eis an. Es ist eine 1.744 Kilometer lange Tour in Eiseskälte und in Schneestürmen. Dabei bewegt sie sich auf Skiern und zieht im Schlepptau zwei Schlitten mit dem Lebensnotwendigsten hinter sich her. Als Anerkennung ihrer Solo-Expedition wurde sie 2019 von der englischen Königin Elisabeth II empfangen. Sie ist vielfach ausgezeichnet worden - unter anderem mit der „The Queen’s Polar Medal“.
In der Bibel vergleicht der Apostel Paulus Christinnen und Christen mit solchen Menschen, die engagiert und mit aller Kraft ein Ziel verfolgen. Von sich selbst sagt der Apostel im Brief an die Gemeinde in Philippi: „Ich schaue nur noch auf das Ziel vor mir. Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit.“ (Philipper 3, 14, Bibel Hoffnung für alle) Und im Brief an die Gemeinde in Korinth ergänzt er: „Wer im Wettkampf siegen will, setzt dafür alles ein. Wie schnell ist jedoch ein Siegeskranz verwelkt. Wir dagegen kämpfen um einen unvergänglichen Preis.“ (1. Korinther 9, 25, Bibel Hoffnung für alle) Paulus hat die Bilder aus dem Sport bewusst ausgesucht. Christsein heißt, dass ich etwas für meinen Glauben einsetze: meine Kraft, meine Ausdauer, meine Energie, meine Fähigkeiten. Sicher nicht gerade wie Felicity Aston bis an den Rand der Erschöpfung. Wichtig ist mir vor allem: Als Christ fühle ich mich mit Christus verbunden und mit dem, was er zu sagen hat und vorgelebt hat. Und daher kommt dann auch meine Motivation, mich für andere einzusetzen. Ich denke ein Glaube, den ich nur für mich lebe, ist zu wenig. Immer nur gewinnen wollen, ganz vorn zu sein, besser als die anderen zu sein, mehr zu haben oder wichtiger und bedeutender zu sein – all dies ist zu wenig. Lebendiger Glaube ist mehr als Besitz und Gewinnen. Paulus öffnet mir den Blick auf den anderen „Siegeskranz“, um den es im Glauben geht: Meine Beziehung zu Gott. Ich möchte mein Vertrauen auf ihn setzen. Und in meinen Krisen und auf meinen manchmal langen anstrengenden Lebens-Läufen von ihm die Kraft und den Halt bekommen. Sozusagen auch einen langen Atem, um durchzuhalten. Und daraus ergibt sich wiederum meine Freude und mein Antrieb, anderen davon abzugeben. Sie zu ermutigen, sich ebenfalls an diesem guten Ziel zu orientieren. Ich wünsche Ihnen, dass es für Sie ein Startschuss ist, das Abenteuer des heutigen Tages mutig und entschlossen anzugehen.
Ihr Prädikant Werner Brück aus Remscheid.
Quelle:
https://poseidonexpeditions.de/about/team/felicity-aston/
(zuletzt abgerufen am 30.06.2023)
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze