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Kirche in WDR 4 | 31.07.2023 | 08:55 Uhr

Der Trost der Natur

Heute ist wieder Montag, und weil heute Montag ist ist das Wochenende leider auch schon wieder vorbei. Tja. Und vielleicht waren Sie am Wochenende ja draußen. Spüren noch eine Wanderung in Ihren Füßen. Die Sonnenwärme in Ihrem Gesicht. Oder Ihre Waden ziehen immer noch wegen Ihrer Fahrradtour. Wenn ja: Gut so! Ich habe in meinem Urlaub ausgedehnte Wanderungen im Westerwald gemacht. Und dabei wunderschöne Ecken kennen gelernt: Die flirrenden Wiesen rund um die Fuchskaute, dem höchsten Berg im Westerwald. Die stillen Wälder rund um die Westerwälder Seenplatte. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Waschbären im Tal der Nister in freier Wildbahn gesehen! Eine unglaubliche Erfahrung! Dazu noch Rehe und Feldhasen in der Kroppacher Schweiz. Hach, einmalig, das alles.

Und doch gab es auch etwas, was mich sehr nachdenklich gemacht hat: Das sind die vielen, vielen Flächen gewesen, in denen noch vor ein paar Jahren saftgrüne Fichten hoch in den Himmel geragt sind. Und wo nun nur noch graue tote vertrocknete Finger in den blauen Himmel ragen. Totes Gehölz, hektarweise. Ganz zu schweigen von all den riesigen Flächen, in denen die toten Bäume schon abgeräumt und an den Wegesrändern zu hohen Stapeln aufgeschichtet waren. Statt kühlfeuchten Wäldern eine sirrende Mondlandschaft.

Ich habe im Urlaub ein tolles Buch des Philosophen und Theologen Jean-Pierre Wils gelesen. Es heißt „Warum wir Trost brauchen. Auf der Spur eines menschlichen Bedürfnisses.“ Er schreibt darin, dass der Trost etwas ist, das alle Menschen brauchen. Was sie sich aber nicht selbst herstellen können. Sondern was sie geschenkt bekommen. Zum Beispiel in der Begegnung mit Menschen, der Musik – oder eben der Natur. Und jetzt, wo die Natur stirbt bemerken die Menschen, wie viel Trost Tiere, Blumen und eben Bäume schenken können. Wils schreibt: „Nichts ist trostloser als die Wälder, die uns nur noch über ihr eigenes Ableben berichten. Ein gütiges Trostbecken droht uns abhandenzukommen. Der Forst wird zum Sinnbild einer Natur im Modus des Abschieds, zum Inbegriff der Zerstörungen, mit denen wir die Welt überziehen.“

Was passiert mit den Menschen, wenn niemand mehr vom Leben erzählt? Keine Tiere? Keine Bäume? Tja. Ich habe aber zum Glück nicht nur Totenwälder durchstreift. Zum ersten Mal seit meiner Kindheit habe ich wieder mal frischgrüne Haselnusssträucher gesehen. Die winzigkleinen Blätternester, in denen im Herbst dann die Nüsse stecken, konnte ich schon erkennen. Zum ersten Mal habe ich Holunderblütensirup gekocht. Überall reckten sich die duftigen weißen Dolden entgegen. Der schwebendsüße Duft von Himbeeren stieg dem aufmerksamen Wanderer praktisch an jeder Ecke in die Nase. Die satten Beeren haben auch dem Hund geschmeckt. Und wie oft haben wir Schonungen durchquert, in denen hunderte, manchmal tausende weiße Röhrchen im Boden steckten. Und in den Röhrchen junge Triebe neu gepflanzter Bäume. „Und Gott sah, dass es gut war.“ Erzählt die Bibel, als die Schöpfung in ihrer Pracht fertig war.
Es ist gut, wenn Tiere und Pflanzen, Blumen und Bäume mir das Leben entgegenstrecken. Und es tut gut, wenn immer mehr Menschen das merken. Nicht nur im Urlaub. Und nicht nur an einem Montagmorgen.

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