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Kirche in WDR 4 | 18.09.2023 | 08:55 Uhr

Sorgt euch nicht

Guten Morgen!

„Sorgt euch nicht um euer Leben - was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“


Wenn das keine guten Sätze sind gegen den Montagmorgenblues! Diese Sätze aus der Bergpredigt sind das Evangelium dieser Woche, was übersetzt ja „gute Nachricht“ heißt. Sorgt euch nicht um euer Leben. Das ist die gute Nachricht, bevor gleich die aktuelle Nachrichtenlage über uns hereinbricht – über Teuerung hier und Tote dort, über Klima und Katastrophen, Politik und Parteiengezänk. Und zum Schluss: das Wetter – selbst Sonnenschein ist keine gute Nachricht mehr. „Sorgt euch nicht um euer Leben“, fährt es dazwischen, wenn ich mich verrückt mache, was alles kommen könnte und wie es weitergehen soll. Hab Gottvertrauen statt Weltuntergangsstimmung!


„Ihr sollt nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Auf all das richten die Völker ihren Sinn. Euer himmlischer Vater weiß ja, dass ihr all das braucht.“, sagt Jesus. Die Sorgen um den Lebensunterhalt sind aktuell die größten Sorgen der Deutschen, sagen Umfragen. Alles wird teurer und teurer. Wann werde ich mir den Urlaub, wann die Heizung, die Kleidung, die Miete nicht mehr leisten können? Viele schaffen das schon jetzt nicht mehr. Macht euch keine Sorgen!? Wenn das leichtfertig dahingesagt wird, werden sie wütend. Zu Recht. „Wann nehmt ihr eigentlich die Sorgen der Menschen aus der so genannten Mehrheitsgesellschaft ernst, die sich ebenfalls am Rand fühlen“, schreibt mir einer. Seine Frage sitzt. Aus ihr spricht der Frust: Das, was mir den Schlaf raubt und mir unglaublichen Stress macht, wird nicht anerkannt. Es ist irgendwie nicht der Rede wert. Es ist nicht bunt genug, nicht aufregend genug. Es ist nur grau in grau.


Jesus bringt die Kleine-Leute-Sorgen über das Lebensnotwendige zur Sprache. Aber eben nicht leichtfertig, nicht von oben herab und auch nicht als Motzen gegen die da oben. Ihm hat selbst oft das Nötigste gefehlt. In so einer Lage ist man versucht nur noch nach einem zu trachten: Wie komme ich durch? Darüber soll sich keiner erhaben fühlen. Aber das kann es doch nicht sein! Eine andere, eine bessere Gerechtigkeit – danach müssen wir uns auf die Suche machen. In Jesu Worten:


„Trachtet zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“


Gottes Reich und seine Gerechtigkeit. Das ist nicht das Jenseits. Das ist jenseits der herrschenden Ungerechtigkeit, die es der Sorge des Einzelnen überlässt durchzukommen. Kommt aus dem Tunnel von Zukunftsangst und Wut. Verliert das große Ganze, verliert die Nächstenliebe nicht aus dem Blick. Das ist so wichtig.


Ich bin nicht sorglos. Aber ich nehme mir vor, nicht in Sorge um mich selbst und fürsorglich für andere zu leben. Nur heute. Mal sehen, was mir zufällt.


Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen Pfarrerin Silke Niemeyer aus Münster.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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