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Sonntagskirche | 29.10.2023 | 08:55 Uhr
Salz der Erde
Guten Morgen!
Na, sind Sie schon unterwegs?
Oder liegen Sie noch im Bett?
Oder sitzen Sie gerade am Frühstückstisch und genießen ihren Kaffee?
Ich jedenfalls sitze hier mit frischen Brötchen und
selbstgemachter Marmelade.
Vor mir der gedeckte Tisch und zwischen all dem ein gekochtes Ei.
Genau wie ich es mag.
Aber halt, da fehlt doch was.
Ich habe den Salzstreuer vergessen.
Also nochmal in die Küche gehen, den kleinen Salzstreuer aus dem Schrank holen.
Jetzt ist das Frühstück perfekt.
Ich streue einige Körnchen Salz auf mein Ei und probiere es.
Was diese kleinen weißen Körner doch ausmachen.
Ich habe den Eindruck mein Ei schmeckt jetzt noch viel besser.
Dabei stelle ich mir vor: Wie wäre es, wenn wir kein Salz hätten?
Ne Portion Pommes ohne Salz – unvorstellbar.
Die Prise Salz beim Backen, die den gewissen Geschmack ausmacht und ihn verstärkt
– sie würde mir fehlen.
Ohne Salz in der Suppe schmeckt sie langweilig.
Gut dosiert muss es werden, nicht zu wenig und nicht zu viel.
Erstaunlich, wo Salz überall zum Einsatz kommt und welche Eigenschaften es hat.
Es kann würzen, konservieren und haltbar machen.
Und es ist lebensnotwendig für den Menschen.
Unser
Körper braucht Salz. Unsere Zellen sind ohne Salz nicht lebensfähig.
Wenn ich weiter darüber nachdenke, fällt mir noch mehr ein.
Salz kann Flecken entfernen, es kann reinigen. Auch meine Haut kann es reinigen.
Ich erinnere mich an das Salzpeeling, das ich geschenkt bekommen habe.
Salz kann im Haushalt helfen. Es kann Metall wieder zum Leuchten bringen.
Salz kann aber auch Schmerzen verursachen. Ich erinnere mich an den Urlaub am Meer und wie ich mich am Fuß verletzt habe. Die Wunde tat im Salzwasser ganz schön weh.
Salz zieht Feuchtigkeit an. Damit kann ich mein Handy trocknen, wenn es mal wieder feucht geworden ist.
Wie wäre es, wenn unserem Körper das Salz fehlen würde. Wenn wir nichts würzen, haltbar machen und reinigen könnten.
Salz ist so wichtig, dass es auch in der Bibel vorkommt.
Da sagt Jesus zu den Leuten, die gekommen sind, um ihm zuzuhören:
„Ihr seid das Salz der Erde.“ Jesus wählt diesen Vergleich bewusst. Er wählt etwas, was den Menschen gut bekannt ist und in ihrem Leben eine große Bedeutung hat.
Damals war Salz ausgesprochen kostbar. Fast kostbarer als Gold. Man nennt es auch das weiße Gold.
Und jetzt dieser Vergleich: Du bist so wertvoll für die Welt wie das Salz für Dich wertvoll ist. Du verleihst der Welt Geschmack. Du bist kostbar für andere, die Dich lieben oder die Dir anvertraut sind. Deine Liebe und Dein Einsatz in der Welt sind manchmal lebensnotwendig.
Da steht er jetzt vor mir, der kleine Salz-Streuer zwischen der Marmelade und dem Hühnerei.
„Ihr seid das Salz der Erde“, hat Jesus gesagt. Und er meint: “Jeder und jede Einzelne von euch ist wichtig für diese Erde. Und schon kleine Dinge können viel bewirken. So wie das Salzkörnchen, das das Hühnerei erst so richtig lecker macht.“
Jede und jeder trägt einen Teil dazu bei, das Glaube schmecken kann.
Dann also Guten Appetit und einen gesegneten Sonntag.
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze
