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Kirche in WDR 4 | 13.10.2023 | 08:55 Uhr
Israel / Palästina
Am Dienstag war ich mit einer Gruppe aus dem Libanon zusammen. Sozial Engagierte mit einem Pfarrer aus Beirut. Sie besuchten unsere Kirche mit ihren sozialen Räumen. Libanon und Syrien sind die Länder, die dieses Jahr zum Weltmissionssonntag in 10 Tagen von missio besonders vorgestellt werden. Wir stellten fest, dass wir hier wie dort in Beirut Ähnliches tun: Lebensmittel verteilen, Kleidung anbieten, Fahrräder verschenken, die wir vorher reparieren. Auch das Kirchencafe ist dort wie hier vorhanden.
Natürlich sprachen wir auch über die Situation in Israel und Palästina. Der Libanon liegt ja gerade auf der anderen Seite Israels. Der Pfarrer aus Beirut sagte: "Damit der Frieden wächst, müssen die Menschen miteinander sprechen. Nur so können sie lernen zusammenzuleben. Nötig sind dabei Freiheit und Würde". Ich finde es toll, was er sagte, denn vom Libanon hören wir meistens: hier wohnen nur Feinde Israels. Beim Osloer Abkommen haben Präsident Rabin und der Palästinenserführer Arafat getan, was der Pfarrer aus Beirut sagt. Leider hat der Wind sich wieder vom Frieden abgedreht.
Heute ist der Internationale Tag zur Verhinderung von Naturkatastrophen. So wollte ich vom Hochwasser an der Ahr sprechen, und was wir vor zwei Jahren von Köln aus tun konnten. Nun spreche ich von der menschlichen Katastrophe. Mir kommt es so vor, als ob nur noch beten hilft.
Der einzige Funken Hoffnung besteht aus meiner Sicht nur darin, dass hoffentlich nun immer mehr Menschen begreifen, in Israel und in Palästina, dass nur eins hilft: zurück auf den Boden des Osloer Abkommens mit Arafat und Rabin.
Es gilt wohl im Nahen Osten wie auch in der Ukraine, was am Dienstag hier bei uns der Pfarrer aus Beurut sagte: Die Menschen müssen an einen Tisch kommen und reden!
Nur so können sie lernen friedlich zusammenzuleben.
Jedenfalls bete ich wie der Pfarrer aus Beirut und seine Gruppe, dass dies gelingt.
