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Kirche in WDR 4 | 09.11.2023 | 08:55 Uhr
Bambuswald
Und wie er die Welt jetzt wahrnimmt, das bringt er mit einem Vergleich auf den Punkt. Er sagt, dass wir Menschen wie ein Bambuswald sind.
Er
meint damit folgendes:
Wenn man einen Bambuswald sieht, dann mag man meinen: Da steht ein Baum und da
noch ein anderer und alle Bambusbäume sind separat für sich selbst, also
getrennt voneinander. Wer allerdings auf die nicht auf den ersten Blick
sichtbare Ebene, also auf die Wurzeln schaut, der erkennt: Der ganze Bambuswald
ist ein Organismus und jeder sichtbare Baum ist ein Teil der einen
Pflanze. Natürlich kann man die
Wurzeln erstmal nicht sehen, dafür muss man „tiefer“ schauen und genau das hat
der Mann aus dem Interview mit seiner Nahtoderfahrung gemacht: Wir alle, wir
sind eine Einheit, ein einziger Organismus. Wir haben sicherlich den
Eindruck, getrennt voneinander lebende Individuen zu sein. Individuen sind wir
sicherlich auch, aber es
gibt da etwas, das uns alle miteinander zu einer Einheit verbindet.
Was interessant ist: In allen Religionen gibt es Mystiker, also Menschen, die ganz tiefe spirituelle Erfahrungen gemacht haben. Und die kommen fast alle zu der gleichen Erkenntnis und benutzen oft das gleiche oder ähnliche Bilder.
Das
Welt- und Gottesbild, das hier vorkommt, nennt man:
„Pan-en-theismus“.
Das bedeutet:
Alles ist in Gott und Gott ist in allem und verbindet somit alles zu einer Einheit.
Ich finde das
spannend und es zeigt mir sehr deutlich, dass auch „Glauben an Gott“ weit mehr
meint und bietet, als man auf den ersten Blick sehen kann.
[1]https://www.youtube.com/watch?v=OApYZ91xDMo
