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Kirche in WDR 4 | 30.12.2023 | 08:55 Uhr
Übergangsweise
Guten Morgen!
Er
steht oben auf dem Hügel und hält die Hand an die Stirn, um weiter sehen zu können.
Er schaut hinunter ins Tal. Morgen ist es soweit. Sie übertreten die Grenze. Sie
kommen an im verheißenen Land. In dem Land, das Gott ihnen versprochen hat.
Vierzig Jahre ist das her.
Und er wird morgen
vorneweg gehen und das Volk anführen. Wird das gut gehen? Was erwartet sie? Da
leben ja schon Menschen. Werden die sie gut aufnehmen oder werden sie sie
zurückschicken? Ist da genug Platz für alle?
Was haben sie nicht alles erlebt auf dem jahrzehntelangen Weg durch die Wüste. Wie oft war das Volk unzufrieden und fing an zu murren: “Wären wir doch in Ägypten geblieben. Da hatten wir wenigstens alles, was wir brauchten, wenn wir auch unterdrückt waren.” Zum Glück gab es den weisen und erfahrenen Mose: Der hat sich immer gekümmert und dafür gesorgt, dass es weiterging. Jetzt hatte er, Josua, die Verantwortung für das Volk übernommen und ganz schön Muffensausen, wie das morgen und in den nächsten Wochen und Monaten wohl werden wird. Wie gut, dass Gott ihm nochmal Mut gemacht hat, sonst würde er auf dem Fuß umdrehen. “Sei getrost und unverzagt.”, hatte Gott gesagt. “Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.” (Josua 1,9 Lutherbibel rev. 2017) Und das hat Gott ihm nicht nur einmal, nein gleich drei Mal hintereinander zugesagt. Und ihm nochmal versprochen, dass der Übergang gelingt.
Morgen
ist Silvester. Der Übergang ins neue Jahr. Manchmal fühlt es sich an, als ob alles
gerade ins Wanken gerät, angesichts der Kriege und des Klimawandels, der Inflation
und mancher persönlichen Krise. Wie da hoffnungsvoll ins neue Jahr schauen. Für
immer mehr Menschen ist es deshalb wichtig, sich an Silvester in einer Kirche segnen
zu lassen.
Sich so einen Zuspruch für
den neuen Lebensabschnitt abzuholen, ein Versprechen wie Josua es von Gott
bekommen hat: Ich bin bei dir bei allem, was Dir im neuen Jahr begegnet. In
manchen Gottesdiensten können alle, die möchten, vorne im Altarraum einen Kreis
bilden. Jemand legt die Hände auf und spricht ein persönliches Segenswort. Oder
man darf sich am Ausgang ein Los ziehen mit einem persönlichen Bibelwort. Und
manchmal trifft dieses Wort genau meine Situation und begleitet mich das ganze
Jahr über. Wohlgemerkt, das muss nicht heißen, dass im neuen Jahr alles glatt
geht. Als Josua mit seinem Volk in das neue Land gekommen ist, gab es auch Probleme.
Ganz gleich vor welchen Herausforderungen Sie an der Schwelle zum neuen Jahr
2024 stehen und was Ihnen Kopfzerbrechen bereitet. Der Segen Gottes soll Sie in
jedem Fall begleiten: Gott sei vor Dir, um Dir den rechten Weg zu zeigen. Er
sei hinter Dir, um Dir den Rücken zu stärken. Er sei an Deiner Seite, um Dich
zu begleiten und er halte seine Hand schützend über Dich.
Kommen
Sie gut in das neue Jahr, Ihre Barbara Schwahn aus Krefeld.
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze