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Kirche in WDR 4 | 19.12.2023 | 08:55 Uhr
Wasser
Überall Wasser, im Keller, auf der Straße und auf dem Rasen steht er auch – manchmal knöcheltief...
Neulich bin ich mit dem Auto einkaufen gefahren, weil es so geschifft hat, und da komme ich an eine Kreuzung, auf der das Wasser auf der Straße bestimmt 20-30 cm hoch steht. Ich denke noch, kannste da mit dem Auto überhaupt durchfahren? Aber die Autos vor mir sind auch gefahren, also ich hinterher – ging auch alles gut.
Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Rad ins Büro, natürlich in voller Regenmontur Regenhose, Neonweste und so weiter...
Noch abgenervt von der Nässe gehe ich in eine Besprechung mit Projektpartnerinnen aus Kenia – hier bei mir im Kindermissionwerk in Aachen, der Zentrale der Sternsinger, wo ich arbeite.
Ist klar, um was es da oder? Es geht um Wasser genauer um Wasserprojekte
Aber in Kenia ist das mit dem Wasser das genaue Gegenteil zu meiner Lebens-Regenwelt in Aachen. In der Region Turkana, wo die Projektpartnerinnen herkommen, regnet es so gut wie nie.
KEIN Wasser ist dort das Problem...
Hat es dort seit Monaten nicht geregnet, gibt es einfach wenig zu essen.
Die Felder können nicht mehr bestellt werden.
Die Mehrheit aber lebt da von der Landwirtschaft.
Also: keine Ernte, kein Geld.
Kinder können nicht zur Schule gehen, weil das Schulgeld fehlt.
Die Menschen sind viel anfälliger für Krankheiten
und
die wenigen Wasserstellen für das Vieh werden zu umkämpften Hot Spots.
„Alles hängt zusammen“, sagt Schwester Scholastica aus Kenia. „Wasser ist der Schlüssel – wenn wir Wasser haben, haben wir Frieden...“
Das muss bei mir erstmal sacken...
Und an diesem Abend mache ich es tatsächlich, ich radle singend im Regen nach Hause und eh schon nass, ziehe ich meine Gummistiefel an und patsche im Garten durch den klatschnassen Rasen. Das Wasser spritzt mir bis zu der Hüfte hoch. Ich blicke in den Himmel und danke Gott für den Regen!
