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Kirche in WDR 4 | 03.02.2024 | 08:55 Uhr
Kinoverkündigung
Kinder find‘ ich toll. Unsere vier Töchter sind zwar längst erwachsen. Aber inzwischen gibt es fünf Enkelkinder: Einfach klasse. Doch Kinder können auch herausfordernd sein. Von so einer Familienkonstellation erzählt der Film „Eine Million Minuten“, der seit Donnerstag in den Kinos läuft. Mit vielem, was Eltern – hier Vera und Wolf – zu wuppen haben: zwischen Küche, Karrieren und Kinderbetreuung. Sohn Simon und Tochter Nina scheinen prächtig zu gedeihen, bis eines Tages eine ärztliche Diagnose alles auf den Kopf stellt:
Ninas Testergebnisse sind deutlich unter der Norm. Nina hat eine Entwicklungsverzögerung.
Hinzu kommen
Bewegungs- und Koordinationsstörungen, sagt der Arzt. Er rät, viel Zeit gemeinsam
zu verbringen, um Ninas Entwicklung so gut wie möglich zu fördern. Als hätte
sie es geahnt, formuliert die Tochter den passenden Wunsch:
Ich wünschte, wir hätten
eine Million Minuten. Nur für die ganz, ganz schönen Sachen.
Es braucht etwas Zeit, bis die Eltern sich darauf einlassen können. Eine Million Minuten, das sind immerhin fast zwei Jahre. Doch dann entschließen sie sich, es zu tun. Und Nina darf aussuchen, wo es hingeht:
Da will ich hin. Nach Thailand? Da ist doch gut, oder? - Dann zur Elfe. - Island. Okay na ja, ein bisschen kalt, aber die haben ja die heißen Quellen. - Ich wollte schon immer mal nach Island. – Wirklich? Wir könnten Wohnmobil über die Insel fahren. - Und wir könnten Jacken mitnehmen. – Das ist eine super Idee, Nina. Wir nehmen einfach Jacken mit. – Ja, ja (Lachen)
Nachdem das Haus
verkauft und die Jobs in Teilzeit-Homeoffice umgewandelt sind, geht’s los. Und
die Familie verbringt viel mehr Zeit zusammen als vorher. Nina findet das prima,
und das nicht nur, wenn alle gemeinsam Eis essen:
Ich find die neuen
Eisminuten viel besser als die alten Stressminuten. (Mutter lacht)
Ich finde das beispielgebend. Die Eltern aus diesem Film haben ihr Familienleben befristet komplett umgestellt, weil die Tochter zu kurz gekommen war. Man muss das ja nicht so radikal tun wie Vera und Wolf. Aber wer seine Kinder liebt, wird, wenn es irgendwie möglich ist, derartige Entwicklungsstörungen ernst nehmen und angehen.
Ich bin sicher und das steht auch in der Bibel: Kinder sind ein Geschenk Gottes (vgl. Ps. 137, 3). Jesus ließ sie zu sich kommen und nahm sich Zeit für sie. Jedes einzelne Kind ist ihm wichtig. (vgl. Mt. 19,13-15).
Ich finde Kinder toll. Und ich freue mich, dass ich ab nächsten Monat mehr Zeit habe, auch für meine Enkel. Dann werden bald auch die Jüngsten Fahrradfahren lernen. Wie Nina:
OK, treten. Treten, treten, treten, weiter Nini, weiter Nini, weiter. Und treten. – Papa, ich kann’s! – Ja, ja, ja