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Kirche in WDR 4 | 28.02.2024 | 08:55 Uhr

Kein Zufall

Max Frisch hat mal geschrieben: „es ist immer das Fällige, das uns zufällt.“ Bei mir war wohl eine Korrektur meines Bildes von Menschen fällig, die in der Pflege arbeiten. Bei mir überwog bisher das Mitgefühl, wenn ich an Menschen in Pflegeberufen dachte. Zu wenig Personal, zu wenig Zeit für Bewohnerinnen oder Patienten. Zu wenig Geld, zu wenig Anerkennung. Zu viele Überstunden. Die Liste des „zu wenig“ und „zu viel“ war lang. Und unvollständig, wie mir jetzt bewusst wurde. Ich bin nämlich an zwei Tagen nacheinander zufällig zwei Menschen begegnet, die sich nicht kennen, die hunderte Kilometer voneinander entfernt wohnen und arbeiten – und mir beinahe Wort für Wort das gleiche gesagt haben: „Ich arbeite seit über 30 Jahren in der Pflege. Und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit.“

Nix mit zu wenig oder Zuviel. Sondern genau richtig. Ich habe nachgehakt. Und beide haben sie mir gesagt, dass sie natürlich gerne einen anderen Personalschlüssel und einen höheren Lohn hätten. Aber auch: „Meine Arbeit macht Sinn. Das ist für mich das Wichtigste.“

Mich haben diese beiden Begegnungen so umgehauen, weil die beiden Frauen wirklich übers ganze Gesicht gestrahlt haben, dabei. Und ich nur dachte: Von solchen Menschen gepflegt zu werden, von Menschen, die das so gerne machen, das ist echt gut. Ein Gewinn für beide Seiten.

Und: Es wird mehr als diese zwei Frauen geben. Sehr viel mehr, dachte ich. Und prompt fiel mir wenige Wochen später noch eine weitere Person zu.

Ein Altenpfleger, der mir sagte: „Wir müssen uns nicht wundern, wenn keiner mehr in der Pflege arbeiten will, wenn überall ausschließlich über die schwierigen Bedingungen gesprochen wird. Das klingt ja, als wäre man verrückt, sich dafür zu entscheiden!“ Und ich denke an die beiden Frauen und glaube: Für die zwei wäre es verrückt, was anderes zu tun. Weil das genau ihr Ding ist. Und was kann einem Besseres in Sachen Arbeit passieren, als dass man das findet, was einen jeden Tag gerne hingehen lässt?

Keine Frage: Menschen in der Pflege brauchen bessere Bedingungen. Mehr Anerkennung – und das nicht nur dafür, dass sie einen verdammt anstrengenden, verantwortungsvollen, anspruchsvollen Job machen. Sondern auch dafür, dass viele von ihnen geschafft haben, was wir alle gerne hätten: Zu wissen, was ihr Ding ist. Die meisten sind nicht aus Zufall in der Pflege, sondern weil es angesichts ihrer Talente fällig war.


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