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katholisch
Kirche in WDR 4 | 13.04.2024 | 08:55 Uhr
Kinoverkündigung
„Der Erfolg einer Ehe kann und darf nicht erarbeitet werden. Es darf nicht nur eine Last
sein, sondern muss etwas sein, wonach man sich sehnt.“
Fanny und Jean führen eine Musterehe: Beide sind erfolgreich im Job und wirken auf ihr
Umfeld so, als seien sie noch so verliebt wie am ersten Tag. Das ist die Grundkonstellation
von Woody Allens 50. Kinofilm „Ein Glücksfall“, der seit dieser Woche im Kino läuft. Doch
wer den Regisseur und Drehbuchautor kennt, kann sich vorstellen: Bei der Idylle bleibt es
nicht. Denn Fanny trifft auf der Straße zufällig Alain.
„Ich habe jemanden getroffen, den ich seit der Schule nicht mehr gesehen habe. - Ich
kann nicht glauben, dass du mich erkannt hast! - Ich hätte dich überall erkannt. Dass wir
uns hier treffen, ist so irre! - Wenn er mir damals gesagt hätte, dass er mich mag, was
wäre passiert? Vielleicht wäre mein Leben dann ganz anders. - Warum? Willst du denn ein
anderes Leben?“
Alain ist der genaue Gegenentwurf zu Fannys Mann Jean: Alain wohnt nicht in Wohlstand,
sondern in einer günstigen Dachgeschosswohnung. Anstatt nüchternem Geschäftsmann
ist er ein Bohemièn. Mehr und mehr fällt Fanny auf, was sie in ihrem bisherigen Leben
vermisst hat – und beginnt eine Affäre mit Alain. Jedenfalls glaubt sie das.
„Bist du glücklich mit deinem Mann? - Ich dachte, aber ich weiß es nicht mehr. Was mache
ich nur, ich habe so schreckliche Schuldgefühle! Ich rede mir ein, dass es nur ein
Abenteuer ist und dass ich Jean noch liebe.“
Geschichten wie diese gibt es viele. Das liegt sicher auch daran, dass eine solche
Situation für nicht wenige Menschen eine Erfahrung ist, die sie im Leben selbst schon
gemacht haben. Da kommt auf einmal ein Mensch, der einen das eigene Leben komplett
hinterfragen lässt. Auf einmal kann man jemand anders sein. Gewohnte Routinen brechen
auf, bislang verschüttete Träume und Visionen kommen zum Strahlen. Wie Fanny fragt
man sich dann: Was soll ich tun? Die Sicherheit verlassen? Das bedeutet auch, Menschen
verletzen, Vertrauen zerstören – und zu welchem Preis? Ist es das Wert? Für einen
anderen Menschen muss man sich nicht nur einmal entscheiden, sondern immer wieder.
Diese Entscheidung ist kein Automatismus, sondern sollte wohlüberlegt sein. Sonst geht
Vertrauen schnell in Resignation verloren. Diese Entscheidungskraft ist nicht immer
einfach zu bekommen, oft stellt sich die Unsicherheit dagegen. Was immer wir tun oder
nicht tun – am Ende steht eine Entscheidung. Hoffen wir, dass es eine gute ist.
sein, sondern muss etwas sein, wonach man sich sehnt.“
Fanny und Jean führen eine Musterehe: Beide sind erfolgreich im Job und wirken auf ihr
Umfeld so, als seien sie noch so verliebt wie am ersten Tag. Das ist die Grundkonstellation
von Woody Allens 50. Kinofilm „Ein Glücksfall“, der seit dieser Woche im Kino läuft. Doch
wer den Regisseur und Drehbuchautor kennt, kann sich vorstellen: Bei der Idylle bleibt es
nicht. Denn Fanny trifft auf der Straße zufällig Alain.
„Ich habe jemanden getroffen, den ich seit der Schule nicht mehr gesehen habe. - Ich
kann nicht glauben, dass du mich erkannt hast! - Ich hätte dich überall erkannt. Dass wir
uns hier treffen, ist so irre! - Wenn er mir damals gesagt hätte, dass er mich mag, was
wäre passiert? Vielleicht wäre mein Leben dann ganz anders. - Warum? Willst du denn ein
anderes Leben?“
Alain ist der genaue Gegenentwurf zu Fannys Mann Jean: Alain wohnt nicht in Wohlstand,
sondern in einer günstigen Dachgeschosswohnung. Anstatt nüchternem Geschäftsmann
ist er ein Bohemièn. Mehr und mehr fällt Fanny auf, was sie in ihrem bisherigen Leben
vermisst hat – und beginnt eine Affäre mit Alain. Jedenfalls glaubt sie das.
„Bist du glücklich mit deinem Mann? - Ich dachte, aber ich weiß es nicht mehr. Was mache
ich nur, ich habe so schreckliche Schuldgefühle! Ich rede mir ein, dass es nur ein
Abenteuer ist und dass ich Jean noch liebe.“
Geschichten wie diese gibt es viele. Das liegt sicher auch daran, dass eine solche
Situation für nicht wenige Menschen eine Erfahrung ist, die sie im Leben selbst schon
gemacht haben. Da kommt auf einmal ein Mensch, der einen das eigene Leben komplett
hinterfragen lässt. Auf einmal kann man jemand anders sein. Gewohnte Routinen brechen
auf, bislang verschüttete Träume und Visionen kommen zum Strahlen. Wie Fanny fragt
man sich dann: Was soll ich tun? Die Sicherheit verlassen? Das bedeutet auch, Menschen
verletzen, Vertrauen zerstören – und zu welchem Preis? Ist es das Wert? Für einen
anderen Menschen muss man sich nicht nur einmal entscheiden, sondern immer wieder.
Diese Entscheidung ist kein Automatismus, sondern sollte wohlüberlegt sein. Sonst geht
Vertrauen schnell in Resignation verloren. Diese Entscheidungskraft ist nicht immer
einfach zu bekommen, oft stellt sich die Unsicherheit dagegen. Was immer wir tun oder
nicht tun – am Ende steht eine Entscheidung. Hoffen wir, dass es eine gute ist.