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Kirche in WDR 5 | 29.04.2014 | 06:55 Uhr

Zorniger Gott?

„Siehst du, der liebe Gott sieht alles und die Strafe folgt auf dem Fuß“, sagt die Mutter zur Tochter. Haben Sie sowas schon mal gehört, liebe Hörerin, lieber Hörer? Oder: „Pass auf, kleine Hand, was du tust, denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich, drum pass auf, kleine Hand, was du tust“, so haben es Kinder vor langer Zeit in der Sonntagsschule gelernt. Kennen Sie solche Sätze? Da droht einer dem anderen mit dem Zorn Gottes oder mit Gottes Strafe. Dabei sagt die Bibel, dass uns das gar nicht zusteht. „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet“, sagt Jesus einmal. (Matthäus 7,1)

Zuviel Unheil wurde mit der Drohbotschaft vom strafenden Gott schon angerichtet. Da wird ein Bild von einem Gott vermittelt, der alles im Leben mit kritischem Blick überwacht. Und noch heute müssen sich kranke Menschen manchmal anhören, ihr Schicksal sei eine Strafe Gottes. Das ist unmenschlich und unchristlich.

Andererseits: Es gibt sie ja, die dunklen Seiten Gottes. In der ganzen Bibel finden sich Geschichten vom zornigen und strafenden Gott. Und die Rede vom Jüngsten Gericht ist nicht hinfällig, bloß weil sie kaum noch in den Kirchen verkündet wird. „Der tut nichts, der will nur spielen“, das ist ein Satz der Hundebesitzern gern zugeschrieben wird. Er ist aber nicht geeignet, um Gott zu beschreiben. Nicht nur in Sodom und Gomorrha oder bei der Sintflut zeigt sich Gott zornig. Nicht nur hier bestraft er die Menschen. Er tut dies zwar nicht willkürlich, nicht grundlos, aber dennoch in einer Härte, die an manchen Stellen nur schwer zu verstehen ist.

Wegreden kann man das nicht. Diese biblischen Geschichten zeigen: Gott ist es nicht egal, was in dieser Welt geschieht und wie die Menschen sich verhalten. Dass er sich dabei auch drohend und strafend verhält, ist nicht zu leugnen. Und das findet sich nicht nur in den ersten Büchern der Bibel. Auch im Neuen Testament heißt es: „Der Zorn Gottes wird vom Himmel her offenbart über alle gottlosen Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen.“ (Römer 1,18)

Gerade hier wird deutlich, worum es im Kern geht: um Gerechtigkeit. Gott ist zwar kein „lieber Gott“, aber sein Wesen und sein Ziel für diese Welt sind Liebe, Freiheit und Gerechtigkeit. Dafür tritt er unerbittlich ein. Und darum zeigt auch die Rede vom Zorn Gottes, dass er die Menschen ernst nimmt - mit all dem, was sie getan haben und was ihnen angetan wurde.

Die Vorstellung vom Gericht dient dem Schutz des Guten und nimmt den Menschen in seiner Verantwortung ernst. „Da kann man ja doch nichts machen“, so ein Satz gilt bei Gott nicht. Wo der Mensch Ungerechtigkeit sät, kann er auch Gerechtigkeit blühen lassen. Wie ich mich verhalte, ist eben nicht egal; ist Gott nicht egal. Was mir als Mensch aber nicht zusteht ist der Versuch, selbst Richter zu spielen und andere damit zu verängstigen. Die Welt mit den Augen des zornigen Gottes zu sehen – das könnte uns ein ganzes Stück weiterbringen, meint Pfarrer Bernd Becker aus Bielefeld.

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