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Kirche in WDR 5 | 03.05.2014 | 06:55 Uhr

Vergiss die Quelle nicht

Guten Morgen liebe Hörerin, guten Morgen lieber Hörer!

In der vergangenen Woche war ich da. Am Meer. Und ich musste an den Schöpfungsbericht der Bibel denken. Da spricht Gott: „Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war.“ (1. Mose 1,9-10)

Und ich war da. Genau an der Stelle. Wo Gott das Wasser vom Trockenen getrennt hat.

Nur Dünen, Sand und das weite Meer. Und je nach Gezeiten, Wetterlage oder Jahreszeit sieht es jedes Mal anders aus. Und der Sand hat so unterschiedliche Konsistenz. Nass, feucht, trocken, grob oder feinkörnig. Letztlich kann man an solchen Orten nur staunen und aus vollem Herzen Danke sagen, denke ich. Wie andere das schon vor langer Zeit getan haben. So zum Beispiel: „Lobe Gott, den Herrn, meine Seele; der den Himmel ausbreitet wie einen Teppich; der seine Gemächer über den Wassern baut; der auf den Wolken wie auf einem Wagen fährt und kommt daher auf den Fittichen des Windes.“ (Psalm 104,1-3)

Diese Dankeshymne eines Menschen, der wie ich am Wasser stand, ist in der Bibel festgehalten, in den Psalmen. Damals, als die Texte der Bibel entstanden, stellten sich viele vor: Die Sterne, Sonne, Wind und Regen - das sind alles Götter. Aber, so heißt es in der Bibel, das sind keine Götter. Es gibt nur einen Gott, nämlich den, der all das erschaffen hat.

Und das alles, die ganze Schöpfung, ist ein Geschenk. Die Dichter der Bibel beschreiben das, was jeder wahrnehmen kann. Und sie beschreiben es als ein Glaubenszeugnis. Weil sie die Schätze der Natur nicht einfach nur als Geschenk des Zufalls hinnehmen, sondern weil sie den dahinter sehen, der das alles angestoßen hat. Und weil sie nicht verlernt haben, über all diese Wunder zu staunen und dafür zu danken. So wie manche heute noch vor dem Essen beten und Gott danken – oder ein Kreuz ins frisch gebackene Brot ritzen. Zur Erinnerung an den, von dem das alles kommt.

Der biblische Bericht von der Schöpfung zeigt nicht das, was auf die Schöpfung noch alles folgt; was man alles mit der Natur machen muss und kann – etwa um sie zu bändigen, sie zu bebauen und von ihr zu leben. Oder von der Gefahr, sie zu zerstören oder an ihr nur noch verdienen zu wollen. Nein, er sieht die Natur an, wie sie ohne menschlichen Eingriff erscheint. Und er sieht dabei eine große Hand, die alles schafft, was Menschen pflegen und wieder zerstören können, aber was aber eben kein Mensch machen kann.

Und wer so die Natur und die Schöpfung, das eigene Leben und seine Welt sieht, der lebt anders. Der lebt bewusst, verantwortungsvoll und dankbar. Und der wird das Leben achten; damit die Schöpfung Schöpfung bleibt. Ich will mir immer Zeit nehmen, wie meine Vorfahren im Glauben: Staunend an der Stelle stehen, wo Gott das Wasser vom Trockenen getrennt hat. Mich darüber freuen. Und an den Sternen in der Nacht. An den Äpfeln im Garten. Und das Sprichwort beherzigen: „Wenn du trinkst, vergiss die Quelle nicht!“

Vergessen Sie die Quelle nicht, liebe Hörerin, lieber Hörer! Ihr Pfarrer Bernd Becker aus Bielefeld.

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