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Kirche in WDR 5 | 21.07.2014 | 06:55 Uhr

Ich spiele also bin ich

Liebe Hörerin, lieber Hörer,

…und schon sind sie vorbei, die großen Momente des Weltfußballs und der kollektiven Freude.

Sie währen kurz – solche Momente und sollen doch für die Ewigkeit sein. Aber: Das Spiel ist aus – der Alltag wieder da; alle Euphorie und Jubel vorbei. Nun beginnt das Danach.

Ich nehme den Ball aber noch einmal auf und spiele in Gedanken weiter.

Nicht auf dem Fußballfeld, aber an vielen anderen Spielstätten des Lebens.

Schließlich ist der Sommer die schönste Zeit für Spiel und Spaß.

In Köln sind die Pollerwiesen am Rheinufer schon seit Wochen eine herrliche Spielwiese.

Menschen lassen Drachen steigen, spielen Frisbee. Sie tollen herum, toben sich aus, sind vergnügt. Und in den Urlaubshochburgen am Meer beginnt die große Zeit der Sandburgen. Kinder und Eltern buddeln und bauen. Laufen mit Schaufel und Eimer zwischen Wellen und Sandburg hin und her. Verzieren sie mit Muscheln, Stöcken und Strandgut. Von Stunde zu Stunde wird sie höher und schöner, bis am Abend die Wellen der Flut sie ganz weggespült haben. Und das Buddeln und Matschen beginnt von vorne…

„Ludo ergo sum - Ich spiele, also bin ich“ - sagt ein Sprichwort. Und für den großen Dichter Johann Wolfgang von Goethe gehört Spiel von Anfang an zu seinem Leben dazu:

Sprecher: „Ich will alles, was ich kann, spielend treiben, was mir eben kommt und so lange die Lust davon währt. So habe ich in meiner Jugend gespielt, unbewußt;“

(Goethe, an Riemer geschrieben, zitiert aus: Günther G. Bauer, Homo Ludens, Der spielende Mensch III, Verlag Emil Katzbichler, München/Salzburg, 1993, S. 15)

Autorin: Im Spiel kann der Mensch sich gehen lassen. Raum und Zeit vergessen, sich in eine eigene, andere Welt begeben. Kinder beim Spielen zu beobachten, ist eine wahre Wonne. In Spiel und Phantasie lernen sie das Leben kennen, verarbeiten ihren Alltag, manchen Streit und Verdruss. Verlieren sich in Traumwelten. Frei und ohne Zwang. Mal gewinnen, ein anderes Mal verlieren sie wieder. Sie spielen Mutter oder Baggerführer, Polizist oder Model. Computerspiele können sie ebenso fesseln wie eine vergnügte Kissenschlacht.

Das Spiel gehört zum Menschsein. Aber auch zu Tieren. Katzen werden wild, wenn sie ein Wollknäuel zwischen ihre Pfoten bekommen. Oder Raubvögel, wenn sie im Sturm dahin-segeln. Die ganze Schöpfung spielt.

Sprecher: Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen. Wach auf, meine Seele! (Psalm 108, 2)

Autorin: In der Bibel kommt das Wort „spielen“ oft vor. Immer dann, wenn Menschen miteinander singen, spielen, tanzen und musizieren. Fröhlich und ausgelassen. Im Alten Testament wird ein weiter Bogen gespannt: vom Kinderspiel bis zum Spiel auf Leben und Tod. Und im Gotteshaus von Kapernaum, in dem Jesus ein- und ausging, hat man sogar ein sehr altes, in Stein geritztes Mühlespiel gefunden.

Sprecher: („Bekenntnis“)

Ich glaube, daß der Mensch zum Spiel bestimmt ist.

(…) Ich glaube, daß das Spiel dem Leben Mut gibt und es anmutig macht.

Ich glaube, daß der Grund allen Lebens die Freude ist, die im Spiel sich äußert.

Ich glaube, daß im Spiel das Geheimnis der Souveränität verborgen liegt.

Ich glaube, daß das Leben nicht zu erspielen ist.

Ich glaube, daß das Spiel des Lebens sich jenseits aller Regelspiele abspielt.

Ich glaube, daß das gelungene Spiel ein Widerspiel ist der Bewegung in Gott.“

(In: Dietrich, Wolfgang, Ich spiele, also bin ich. Ein Seh-, Denk und Lesebuch. Eschbach, 1981, S. 8.)

Autorin: Ich wünsche Ihnen, liebe Hörerin, lieber Hörer, die spielerische Leichtigkeit, die Welt wie ein Kind neu zu entdecken, in dieser Woche und den ganzen Sommer lang,

Ihre Pfarrerin Christiane Neufang aus Köln.

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