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Kirche in WDR 5 | 13.02.2015 | 06:55 Uhr

Leben eben

Oft fallen sie mir nicht auf, aber manchmal sehe ich sie: Leute, die mit kranken Kindern unterwegs sind. Da war neulich dieses kleine lachende Mädchen auf einem Ausflugsschiff, auf dem insgesamt fröhliche Stimmung herrschte. Dieses Mädchen mit den tollen dunklen Locken fiel mir auf, weil es viel häufiger von seiner Mutter getragen wurde, als es eigentlich für das Alter passte. Auf den dritten Blick sah ich dann den Sauerstoffschlauch, der mit buntem Pflaster unter der Nase festgeklebt war. Und am selben Tag sah ich noch einen Jungen, der trotz Sonnenscheines eine Wollmütze trug, unter der - bei genauem Hinsehen – kein einziges Haar hervorkam.

Was mir in solchen Situationen dann oft auffällt: Meine eigene Betroffenheit und die betretenen Blicke der Menschen rundrum. Wenn man realisiert, dass die Idylle trügt und da eine Familie unterwegs ist, für die nichts normal ist. Die womöglich um das Leben ihres Kindes bangen muss.

Und doch ist da dieses Kinderlachen. Und der Wunsch, von der Umwelt wie selbstverständlich wahrgenommen und nicht voller Bedauern angeguckt zu werden.

Auch wenn man es sich anders wünschen würde: Krankheit und Leid gehören zum menschlichen Leben anscheinend hinzu und lassen sich selten komplett vermeiden. Schön, wenn es anders wäre. Ist es aber nicht.

Ein wichtiger Satz aus der Botschaft Jesu lautet: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10) Und ich habe mich gefragt: Klingt das nicht zynisch für Eltern, die vielleicht um das Leben ihres Kindes bangen müssen?

Von Menschen, die von dieser Situation betroffen sind, weiß ich, dass sie sich diese Frage meist gar nicht stellen. Natürlich hadern sie mit dem Schicksal des Kindes. Und hadern, wenn sie an ihn glauben, auch mit Gott. Aber sie hadern nicht damit, ob das Leben ihres Kindes erfüllt sein kann. Vielmehr tun sie alles dafür, dass es ihm trotz Krankheit gut geht und es Schönes erlebt.

Und ich glaube: Leben in Fülle hängt nicht vorrangig von äußerem Glück ab, sondern davon, wie ich das Leben sehe und deute. Und so bin ich beeindruckt und werde ganz still, wenn ich sehe, dass Menschen z.B. die Krankheit eines Kindes nicht davon abhält, jedem Tag mehr Leben zu geben.

Allen, die in ihrem nahen Umfeld mit der Krankheit eines Menschen umgehen und dabei zuversichtlich bleiben: Danke für die Ermutigung. Dass man mit Situationen klar kommen kann, die man sich anders wünscht und nie vorgestellt hat. Situationen, die einen aber nicht davon abbringen, Momente im Leben zu genießen.

Susanne Moll aus Aachen.

Copyright Vorschaubild: Pink Sherbet Photography 2.0 flickr

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