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Kirche in WDR 5 | 14.10.2015 | 06:55 Uhr

"In den Strudel geraten"

An den heißen Tagen dieses Sommers war es ein wahrer Genuss. Das runde Becken mit dem Wasserstrudel in meinem Schwimmbad. Man lässt sich einfach in die Strömung hineintreiben Es regt den Kreislauf an und ist für gute Schwimmer ein echtes Vergnügen. Einmal im Strom drin, treibt einen der Strudel von selber vorwärts. Wie ein Sog. Schnell werden alle herumgewirbelt. Immer schneller – immer heftiger. Ein paar Runden ist das ein Riesen Spaß. Aber nach einer Weile wollte ich da wieder raus, fühlte mich in die Enge getrieben. Der Sog hielt mich fest, ließ kein Entrinnen zu. Die einzige Rettung war die Wand, die ich nach einigen vergeblichen Versuchen zu fassen bekam, an der ich mich schließlich herausziehen konnte. Bei einem anderen Mal war es die Hand, die mir jemand hinhielt. Alleine hätte ich die Kraft kaum aufbringen können.

Guten Morgen, vielleicht haben Sie ja schon einmal ähnliche Erfahrungen in Ihrem Schwimmbad gemacht. Mir ging dieser Moment jedenfalls noch länger nach.

Es sollte ja eigentlich nur Spaß sein. Aber im Leben ist das oft anders, habe ich gedacht.

Da geraten Menschen bildlich gesprochen „in den Strudel“ - bleiben stecken „im Strudel der Ereignisse.“ Im Sog der Verpflichtungen, des Zeitdrucks.

Oder sie werden von einer gefährlichen Strömung mitgerissen – wie die jungen Deutschen, die sich dem IS anschließen oder den Neonazis.

Ich gerate in einen Strudel, wenn sich in meinem Kopf Geister eingeschlichen haben, die ich so schnell nicht wieder loswerde. Eine innere Stimme, die mich treibt. Bilder, die sich festgesetzt haben. Gedanken und Gefühle, die unendlich kreisen und kreisen, aus denen es kein Entrinnen zu geben scheint...

Sprecher: Es brausten die Wasserströme mit Getöse,

Welle um Welle mit ohrenbetäubendem Lärm.

Gewaltig ist das Getöse der Wasserfluten.

Mächtiger sind die Brecher des Meeres,

am mächtigsten aber ist Gott, der HERR, in der Höhe.

Gott, Deine Vorschriften stehen zuverlässig fest...

Gott, für die Dauer der Zeiten.

(nach Psalm 93,3ff, Basisbibel)

Autorin: Der Schreiber dieses Psalmgebetes der Bibel kennt die Sehnsucht nach Halt inmitten von Unruhe und Not. Wenn es kein Entrinnen mehr gibt, wenn der Sog wie Ungemach das Leben bestimmt. Dann braucht es einen Anker, an dem ich festmachen, den Gedanken an Gott, der mich retten kann. Etwas, das den ewigen Kreislauf zum Stoppen bringt, zum Anhalten zwingt.

Im Wasserstrudel meines Schwimmbads, war es die Mauer, die ich zu fassen bekam. Oder kräftige Hände, die mich und andere aus dem Strudel herauszogen.

Aus eigener Kraft hätte ich das niemals geschafft. Wenn die eigene Kraft fehlt; wenn der Strudel in meinem Kopf zur Routine geworden

und ich ihn selbst schon nicht mehr wahrnehmen kann, dann braucht es eine Kraft, die sich mir entgegensetzt. Damit ich nicht zum Spielball oder "Treibholz" der Umstände werde. Damit der Kreislauf meiner Gedanken unterbrochen wird.

Damit Stillstand einkehrt, eine Wende inmitten der Ereignisse.

Manchmal ist es nur ein Wort, eine Geste, die richtige Frage zur richtigen Zeit;

ein wichtiger Hinweis. Oft sind es andere Menschen, die meine Not bemerken.

Mich aus dem Strudel ziehen oder einfach da sind.

Und manchmal kann und will es auch Gott sein. Als Kraftquelle meines Lebens.

So bezeugen es die Texte der Bibel immer wieder. Gott kennt unsere Kraftreserven und auch die Grenzen unserer Belastbarkeit. Das zu wissen, kann mit Zuversicht erfüllen und entlastend sein – inmitten der Strudels meines Lebens.

Ich wünsche Ihnen die Erfahrung, dass Ihnen jemand die Hand hinhält, wenn Sie einmal in den Strudel geraten sind. Ihre Pfarrerin Christiane Neufang aus Köln.

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