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Kirche in WDR 5 | 22.10.2015 | 06:55 Uhr

World press photo 2011

Guten Morgen!

Das Siegerfoto aus dem Kongo hat es mir angetan: Es ist das World press photo 2011 von Andrew McConnell in der Kategorie „Arts and Entertainment“: Es zeigt eine Afrikanerin in einem Armenviertel der Stadt, farbenfroh gekleidet, ein Cello zwischen ihren Beinen. Die Afrikanerin spielt inmitten des Chaos des vom Bürgerkrieg heimgesuchten Landes gegen das Elend, die Tristesse und Geschäftigkeit an. Das Bild strahlt für mich eine Ruhe und heitere Gelassenheit aus – und eine Würde, die dem Menschen, jedem Menschen zukommt, in was für scheinbar ausweglosen Situationen und unmenschlichen Bedingungen er sich auch befinden mag.

Mir kommt beim Betrachten dieses Fotos ein Wort von Johannes Bours in den Sinn, einem der großen geistlichen Autoren unserer Zeit:

„Es muss“, so schreibt er, „in dieser Zeit größten Umbruchs und schrecklichster Todesbedrohung der Welt einige geben, die mit ihrem ganzen Leben versuchen, das Lied von der Hoffnung weiter zu singen.“

Das Lied der Hoffnung weitersingen, das sagt sich so leicht in dem Chaos – nicht nur im Kongo. Ich brauche nur die Nachrichten zu hören oder die Zeitung aufzuschlagen, die von den Gräueln berichten, denen Menschen an so vielen Stellen dieser Welt unterworfen sind, von unmenschlichen Lebensbedingungen und ungerechten Verhältnissen.

Im letzten Jahr war ich mehrmals in Ruanda, einem aufstrebenden ostafrikanischen Land mit einer schrecklichen Vergangenheit. In dem Genozid vor nunmehr 21 Jahren sind innerhalb von drei Monaten rund eine Millionen Menschen niedergemetzelt worden. Flucht, Elend, Vertreibung haben ein ganzes Land geprägt, bis heute, – aber auch die Bereitschaft zur Versöhnung und der Wille, wieder miteinander zu leben, Täter und Opfer zusammen.

Mit Studierenden haben wir dort für die noch Ärmeren, die unlängst als Flüchtlinge aus den Nachbarländern gekommen sind, Hütten gebaut und Wasserleitungen gelegt. Wir meinten, den Menschen dort etwas Gutes zu tun, und das war es in der Tat auch. Aber wir sind umgekehrt noch viel mehr beschenkt worden von dem inneren Reichtum jener Menschen, die noch das Letzte, was sie haben, mit den noch Ärmeren teilen.

Ja, „es muss … doch einige geben, die mit ihrem ganzen Leben versuchen, das Lied von der Hoffnung weiter zu singen“, nicht weil sie sich selbst für die großen Hoffnungsträger halten, sondern weil sie eine Ahnung davon haben, dass ein Anderer, Gott, im Tiefsten und Letzten unsere Welt trägt und hält.

Ich bin davon überzeugt, dass genau solche Menschen auch „jedem Rede und Antwort … stehen, der nach dem Grund der Hoffnung fragt, die sie erfüllt“ (1 Petr 3,15), wie es der Apostel Petrus einmal formuliert hat. Solche Menschen sind nicht naiv oder blind für all das Negative in der Welt, sondern sie wissen vielmehr darum, dass Gott die Macht hat, alles zum Guten zu lenken.

Sie sind eben keine Bedenkenträger und Moralapostel, die missmutig alles schwarz malen oder davon überzeugt sind, dass sich alles immer nur zum Schlechteren verändert, nein solche Menschen sind echte Hoffnungsträger – und deshalb engagieren sie sich auch für das Gute in der Welt. Zum Glück gibt es solche Menschen, die auch heute Gottes Melodie in sich aufnehmen und sie hineinspielen in eine manchmal hoffnungsarme und zugleich so erwartungsvolle Zeit – wie jene Afrikanerin mitten im Elendsviertel im Kongo, deren Cello-Spiel dem rauen Alltag der Menschen neuen Glanz verleiht.

Ich bin Peter Klasvogt aus der Kommende Dortmund.

Kommen Sie gut durch den heutigen Tag!

* Johannes Bours, Der Mensch wird des Weges geführt, den er wählt., Herder, Freiburg1986, 106.

**Bildnachweis :

httpwww.worldpressphoto.orgcollectionphoto2011arts-and-entertainmentandrew-mcconnell

Joséphine Nsimba Mpongo, 37, practices the cello in the Kimbanguiste neighborhood of Kinshasa, Democratic Republic of Congo.

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