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Kirche in WDR 5 | 24.04.2017 | 06:55 Uhr

Auf dem Gipfel

Guten Morgen!

Heute beginnt bei uns in Nordrhein-Westfalen die Schule wieder. Die Osterferien sind vorbei. Waren Sie auch verreist – in die Berge vielleicht zum Skilaufen?

Ich selber fahre gerne in die Berge zum Wandern, bin immer wieder fasziniert von der Schönheit und der Erhabenheit der Berge. Ich fühle mich zugleich herausgefordert, sie zu besteigen. Der weite Blick entschädigt für Mühen des Aufstiegs. Ich sehe über die Täler und auf Seen und Bäche, auf die Gebirgszüge rundherum, oft schneebedeckt. Es fällt mir schwer mich wieder loszureißen und den Abstieg zu beginnen.

Wenn ich so in den Bergen unterwegs bin, einen Gipfel erklommen habe, dann ist der Alltag weit weg. Und ich kann verstehen, wenn jemand sich hier dem Himmel und Gott besonders nahe fühlt.

In der Bibel sind die Berge oft ein Ort der besonderen Gotteserfahrung. Mose zum Beispiel. Er steigt auf einen Berg, um von Gott die Gebote zu erhalten. Oder der Prophet Elia. Auch ihm begegnet Gott auf einem Berg.

Und nicht zu vergessen Jesus: Immer wieder zog er sich in die Stille und Einsamkeit der Berge zurück, um zu beten.

Einmal, so wird es erzählt, nahm er drei seiner engsten Vertrauten mit, unter ihnen Petrus. Jesus führte sie auf einen hohen Berg. Und dort geschieht für die Jünger Unglaubliches: In Jesu Angesicht spiegelt sich etwas von der Herrlichkeit Gottes. Es ist für die drei Jünger dort auf dem Berg, als ob sich in diesem Augenblick Himmel und Erde berühren. Es ist als ob sie schon einmal einen Blick tun dürfen, dorthin wie es einmal sein wird in Gottes Ewigkeit. Und dann erscheinen ihnen da oben noch eben jene Mose und Elia. Es kommt zu einem regelrechten Gipfeltreffen. Die Jünger sind überwältigt. Petrus möchte hier auf dem Gipfel am liebsten Hütten bauen, um diesen wunderbaren Augenblick festzuhalten, so wie wir uns oft wünschen, dass wunderbare Momente nicht enden. Petrus möchte einfach nur bleiben. Doch ein Bleiben oben auf dem Berg gibt es nicht; die Jünger müssen sich losreißen und wieder hinunter, zurück in diese Welt, wie sie ist. Aber was sie auf dem Berg gesehen haben, das hat sie verändert.

Eine Woche ist es her, dass die christlichen Kirchen Ostern gefeiert haben. Die Erfahrung der Jünger auf dem Berg erzählt mir davon, was Ostern mit meinem Leben jetzt zu tun hat.

Denn auch wir leben ja nicht abgehoben auf einem Berg, sondern in dieser Welt, die oft so zerrissen ist, in der schreckliche Dinge geschehen und in der Menschen sterben, die uns wichtig sind. Da hat Ostern eine wichtige Botschaft: Der Tod wird nicht das letzte Wort haben. Das kann uns helfen, auch angesichts schwerer Erfahrungen den Mut nicht zu verlieren und für das Leben einzutreten.

Der Pfarrer und Bürgerrechtler Martin Luther King hat das in seiner letzten Rede eindrücklich formuliert. Er hielt die Rede am Tag, bevor er erschossen wurde.

Sprecher: „Schwierige Tage liegen vor uns. Aber das macht mir jetzt wirklich nichts aus. Denn ich bin auf dem Gipfel des Berges gewesen. [...] Ich möchte nur Gottes Willen tun. Er hat mir erlaubt auf den Berg zu steigen. Und ich habe hinüber gesehen. Ich habe das Gelobte Land gesehen.“

Mit dieser Hoffnung im Herzen hat sich Martin Luther King für die Menschen eingesetzt, hat gegen das Unrecht die Stimme erhoben und konnte dabei die Begrenzung des eigenen Lebens annehmen. Eine Hoffnung, in der Erde und Himmel schon jetzt miteinander verbunden sind.

(1) Martin Luther King: Testament der Hoffnung. Letzte Reden, Aufsätze und Predigten. Eingeleitet und übersetzt von Heinrich W. Grosse. Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1974. S. 117, 6 Zeilen.

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