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Kirche in WDR 5 | 11.12.2017 | 06:55 Uhr

Vom Genügen

Guten Morgen!

Einige meiner Kinderbücher habe ich bis heute nicht vergessen habe. Dazu gehört die Geschichte „Der kleine Häwelmann“ von Theodor Storm. Ich fand es als Kind ungeheuer dreist und schaurig spannend, dass der kleine Häwelmann so fordernd war. Er konnte nicht einschlafen und der Mond nahm sich seiner an. Er ließ den kleinen Häwelmann in seinem Rollenbettchen durch das offene Fenster fliegen und am Nachthimmel Abenteuer erleben. Kaum aber war ein Erlebnis vergangen, schrie der kleine Häwelmann Mehr! Mehr! Der kleine Junge war voll Unruhe und Sehnsucht.

Voll Unruhe und Sehnsucht machen sich vor über 2000 Jahren auch drei Männer aus dem Morgenland auf den Weg. Anders als der kleine Häwelmann, der ziellos am Nachthimmel herumfuhr, haben diese drei Männer ein Ziel: Sie wollen wissen, wohin dieser neue, helle Stern sie führen wird. Sie haben ihn am Himmel entdeckt und spüren die besondere Ausstrahlung dieser kosmischen Erscheinung. Als Sterndeuter haben sie in ihrer Heimat beruflich damit zu tun, Himmelsbilder zu lesen und als Zeichen der Zeit zu interpretieren. Es sind weise Männer. Und jetzt ist da dieses strahlende, ferne Licht, das sie lockt und nicht los lässt. Wird es sie zum lang erwarteten Retter aus politischen Missständen führen, zum lang erwarteten Helden und König, der endlich Frieden auf die Welt bringt?

Sie begeben sich auf eine anstrengende Reise durch viele Länder. Zunächst gelangen sie nach Jerusalem, weil sie denken, dass man ihnen in der Hauptstadt weiterhelfen könnte. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der damalige König Herodes wittert im angekündigten neuen König Konkurrenz. So ziehen sie weiter, werden von dem überaus hellen Licht ins Offene gezogen, ins Freie bis zu einem Stall. Dort finden sie ein neugeborenes Kind. Das ist alles. Keinen Helden mit glänzenden Erfolgsrezepten und großartigen Wahlversprechen. Nur ein Kind.

Aber die drei Weisen aus dem Morgenland spüren, was es mit dem Kind auf sich hat: Da ist eine Energie in die Welt gekommen, die nicht von dieser Welt ist. Etwas Göttliches, Ewiges in die Armut dieses Stalls. Es ist erstaunlich, aber es gelingt den Männern, sich sofort auf das Unerwartete einzulassen. Alle eigenen Vorstellungen vom strahlenden Helden aufzugeben. Sie legen ihre wertvollen Geschenke ins Stroh: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Sie beugen ihre Knie vor diesem Kind und beten es an. Sie sind sich gewiss, dass dieses Menschlein der Welt eine neue Verbindung zu Gott zeigen wird, Wege zum Frieden und zur Erfüllung aller Sehnsucht. Sie spüren tief, dass diese Nacht eine heilige Nacht ist.

Diese Geschichte aus der Bibel ist auch eine innere Geschichte, die mit der Sehnsucht meines Herzens, mit meiner eigenen Unruhe zu tun hat.

In der Adventszeit geht es genau darum: mich innerlich auf den Weg zu machen und Gott mitten in meinem Alltag neu werden zu lassen. Dieses göttliche Kind, diese Verbindung zu Gott in mir selbst zu erfahren. Vielleicht ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Viel schlichter, stiller, unspektakulär.

Und dann nicht „Mehr, Mehr, Mehr“ zu rufen wie der kleine Häwelmann, sondern zu spüren: Gott hat alles gegeben, sogar sich selber. Mehr bekomme ich nicht.

Es grüßt Sie Petra Fietzek aus Coesfeld.

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