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Kirche in WDR 5 | 12.07.2018 | 06:55 Uhr

Vom Du Gottes

Guten Morgen!

Wohin soll ich mich wenden?, fragte ich eine unserer Töchter. Ich war ratlos. Mein Internetanschluss war defekt und ich musste dringend berufliche Mails beantworten. Sie gab mir Tipps und lange Telefonnummern. Nachdem ich eine Nummer gewählt hatte, kam ich dort auf der Hotline in eine Warteschleife von ca. 35 Minuten, untermalt mit ohrenbetäubender Wohlfühlmusik. Und dann begann die Odyssee, dass niemand so richtig für mein Problem zuständig war.

Wohin soll ich mich wenden?, fragte vor einiger Zeit ratlos ein Mann, dessen Frau schwer erkrankt war. Er erwartete keine Telefonnummern von Ärzten oder Krankenhäusern oder vom Hospiz. Diese Nummern hatten die beiden Menschen längst gewählt. Hatten längst Warteschleifen und Hilfsangebote hinter sich. Die Frage des Mannes war vielmehr existentiell: Wohin konnte er sich in seiner inneren Not wenden?

Franz Schubert, ein österreichischer Komponist, hat vor 200 Jahren acht Texte zur sogenannten „Deutschen Messe“ vertont. In diesen Texten geht es genau um dieses Thema: Wohin mit unseren Erfahrungen? Das Eingangslied greift diese Frage auf, wenn es in der ersten Zeile heißt: Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken? Der Text bleibt jedoch nicht bei Dunkelstellen des Lebens stehen. In seiner heute altertümlich wirkenden Sprache heißt es weiter: Wem künd ich mein Entzücken, wenn freudig pocht mein Herz?

Natürlich können wir Menschen Erlebtes untereinander austauschen. Freude und Leid miteinander teilen. Uns Luft machen. Aber manchmal stoßen wir dabei an Grenzen. Dann ist Leid unsagbar schwer. Dann ist Freude unsagbar groß. Dann reichen die Bezugspersonen des Alltags einfach nicht mehr aus.

Im Eingangslied der „Deutschen Messe“ wird Gott als Ansprechpartner genannt.

Gott, diese ewig weiblich-männliche Schöpferkraft, die mit liebevoller Energie Tag

für Tag und Nacht für Nacht diese Welt durchströmt.

Gott, der in der Bibel von sich selbst sagt: Ich bin für dich persönlich da!

Dieser Gott hat jedem Menschen sein Du angeboten. Will ein Gegenüber sein, dem alles anvertraut werden kann.

Und so heißt es in der letzten Strophe des Eingangsliedes: Zu mir, ihr Kummervollen! Zu mir! Ich will euch laben,/ euch nehmen Angst und Not.

Das ist ein großes Angebot. Es bedeutet nicht, dass Schmerzvolles plötzlich verschwindet oder Freude zum Dauerzustand wird. Aber es bedeutet, dass alles, was Menschen bewegt, dieser lebendigen Kraft anvertraut werden kann. Und damit nicht alleine ausgehalten werden muss. Dass da jemand ist, der alle Wege mitgeht und alle Weichen letztlich zum Guten wendet. Wann und wie bleibt Gottes Geheimnis. Aber das persönliche Du Gottes bleibt bestehen. Ohne Warteschleife.

Es grüßt Sie Petra Fietzek aus Coesfeld

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