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Kirche in WDR 5 | 22.08.2018 | 06:55 Uhr

Der Berg ruft

Guten Morgen!

Vor kurzem habe ich hier im Ruhrgebiet im Gasometer Oberhausen die aktuelle Ausstellung „Der Berg ruft“ angeschaut. Auf großformatigen Fotos ist die fantastische Welt der Berge zu sehen. Ein Bild hat mich besonders beeindruckt: Es zeigt einen Stau. Keine Autos, wie man meinen könnte. Nein, Menschen mit Rucksäcken und Sauerstoffflaschen, wärmstens gekleidet, stauen sich auf dem Weg hin zum Gipfel des Mount Everests.

Der Aufstieg zum Mount Everest ist längst nichts Exklusives mehr und einigen wenigen Menschen vorbehalten. Kritiker sprechen bereits vom „Massentourismus 8000er“. Mit genug Fitness und vor allem Geld, ist es für viele Menschen möglich geworden, einen 8000er der Welt zu erklimmen. Ich frage mich, was genau Menschen motiviert, in die Todesregion für den menschlichen Organismus aufzubrechen, wo eine zusätzliche Sauerstoffversorgung nötig wird. Ist es die Selbstüberwindung, der Kick, bis an die eigenen körperlichen und psychischen Grenzen zu gehen? Ist es die Sehnsucht, einmal auf dem Dach der Welt gestanden zu haben?

Allgemein gefragt: Was ist das, was die Menschen so an den Bergen fasziniert? So sehr, dass sie keine Mühen scheuen, hinaufzugelangen?

Einige Gipfelstürmer sagen: Hier bin ich dem Himmel ein Stück näher. Immerhin: In allen Weltreligionen gibt es ja heilige Berge und gelten Berge seit jeher als besondere Begegnungsstätten zwischen Mensch und Gott, wie zum Beispiel der Berg Sinai für die Juden. Hier hat der Überlieferung nach Mose die Tafeln mit den Zehn Geboten empfangen.

Im christlichen Kulturraum haben Berge oft ein Gipfelkreuz, um an diese religiöse Dimension zu erinnern. Außerdem geben diese Kreuze mir als Wanderer das Ziel vor und damit Orientierung. Allerdings muss ich mich dem Berg stellen, wenn ich dieses Ziel, erreichen will. Der Berg fordert mich zunächst heraus. Ich muss zuerst gegen den Widerstand anlaufen. Mich am Berg abarbeiten. Durststrecken durchstehen, wohlmöglich Steinschlägen entgehen. Und wenn ich oben beim Gipfelkreuz angekommen bin, denke ich: Geschafft, all die Mühen haben sich gelohnt. Ich habe die Ahnung, hier an diesem Ort bin ich dem Himmel ein Stückchen näher.

Für mich hat der Weg auf den Berg aber auch noch eine andere Bedeutung. Es ist ein Bild für Phasen in meinem Leben. Da gibt es im übertragenen Sinn auch Berge. Sie zu besteigen, ist ebenfalls oft schwer. Die Wege sind steinig und unwirtlich. Manchmal geht mir die Luft aus, dann brauche ich Hilfe, meine Wanderpläne werden durchkreuzt, Seilschaften reißen.

Bei all diesen beschwerlichen Wegen geht es dann auch darum, die Richtung nicht zu verlieren und immer wieder zu prüfen: Bin ich immer noch auf dem richtigen Weg? Woran orientiere ich mich dann? Laufe ich anderen Menschen einfach nur hinterher?

Hier bekommt für mich das Kreuz im christlichen Verständnis wieder eine wichtige Rolle: Folge ich der Idee dieses Jesus von Nazareth von Selbst- und Nächstenliebe? Und: Bin ich bereit dafür auch Anstrengungen auf mich zu nehmen und Rückschläge zu ertragen? Ich bin überzeugt: Der Weg und die Anstrengung lohnen, wenn der Berg mit dem Gipfelkreuz ruft.

Aus Gladbeck grüßt Sie Meike Wagener-Esser

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