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Kirche in WDR 5 | 31.12.2018 | 06:55 Uhr

Komm gut rüber

Guten Morgen!

Begrüßt werden Sie heute wie an jedem anderen Tag auch. Aber eins wird heute anders sein. Wenn Sie sich dann von Ihrem Gegenüber verabschieden und weitergehen, dann wünscht man Ihnen an diesem letzten Tag des Jahres statt „Auf Wiedersehen“ einen „guten Rutsch“. Das ist ernst gemeint. Der Übergang, der Rutsch, die kleine Reise in das neue Jahr soll gelingen. Überall auf der Welt wünscht man sich dazu Glück und alles Gute.

Früher rief man sich oft ein „Komm gut rüber!“ zu. Wie kommt man gut rüber in das Neue, noch Unbekannte? Mit Böllern, Krachern und knallenden Sektkorken?

Komm gut rüber!

Gut rüber kommen, das will auch Jakob, einer der Vorväter des Volkes Israel. Zwar nicht in ein neues Jahr, sondern über einen Fluss. Jabbok heißt dieser Fluss. Er markiert eine Grenze. Jakob hat eine große Karawane aus Menschen und Tieren, sie alle sollen hinüber. Das wird nicht leicht.

Aber da ist noch etwas, wovor Jakob sich mehr als vor dem Wasser fürchtet. Auf der anderen Seite des Flusses wird er seinem Bruder begegnen, Esau, den er so sehr betrogen hatte. Für eine Mahlzeit aus Linsen hatte er seinem heißhungrigen Zwillingsbruder einst das Recht des Erstgeborenen abgeluchst. Und später dann den blinden, alten Vater getäuscht. Der verwechselt seine Söhne. Und gibt Jakob mit seinem Segen alle Rechte des Erstgeborenen. Jakob muss vor der Wut seines Bruders Esau fliehen und viele Jahre fern von zu Hause verbringen. Nach etlichen Jahren ist er zu großem Wohlstand gelangt. Doch dann wächst die Sehnsucht, wieder mit der Familie zusammen zu sein.

Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Der Betrug ist nicht aus der Welt. Jakob lässt seinem Bruder ausrichten: „Ich will mich mit dir versöhnen, Esau!“ Jakob fragt sich: Wird Esau darauf eingehen? Oder werde ich für ihn für immer der Betrüger sein?

Komm gut rüber? Das würde er gerne, über diesen Fluss und dann in das Neue hinein, in den Frieden mit seinem Bruder. Jakob wagt den Übergang durch den Fluss. Er bringt auch alles gut hinüber: Menschen, Tiere, Besitz. Aber dann bleibt er zurück am Ufer und es passiert eine der rätselhaftesten Geschichten, die die Bibel erzählt. Jakob wird von einem Unbekannten zum Kampf herausgefordert. Der Kampf mit dem unbekannten Gegner geht hin und her und es kommt zu keiner Entscheidung. Aber Jakob wird dabei die Hüfte verrenkt.

Als der Tag anbricht, will sich der Unbekannte davonmachen. Jakob aber hält ihn fest und sagt: „Ich lass dich nicht gehen. Du sollst mich segnen.“ Jakob ahnt, mit wem er es zu tun hat. Mit Gott selbst. Und nichts ist jetzt mehr wert, als dass Gott ihm für das zukünftige Leben Beistand und Kraft zusagt - und tatsächlich: Gott segnet ihn. Aber fortan hinkt Jakob. Er kommt nicht unversehrt mit seinem Bruder Esau zusammen.

Das ist so: Jeder bringt auf dem Weg in das Neue seine Wunden mit. Wir tragen alle an unseren Verletzungen - und wünschen uns doch, gut rüber zu kommen. In das neue Jahr mit seinen neuen Chancen. Jakob kommt gut rüber. Er trifft auf seinen Bruder Esau und sie versöhnen sich. Sie kommen beide im Frieden an. Für beide beginnt ein neuer Lebensabschnitt im Segen.

(Ende WDR 4, Verabschiedung für WDR 3 und WDR 5: )

Kommen Sie gut rüber ins Neue Jahr, das wünscht Ihnen Pastor Rüdiger Schnurr aus Siegen.

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