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Kirche in WDR 5 | 22.02.2021 | 06:55 Uhr

Neue Kraft

Guten Morgen!


Es sind merkwürdige und schwierige Zeiten. Ich vermisse meine Freunde und meine Hobbys. Viele Menschen haben Sorge um ihre Gesundheit und die ihrer Lieben. Die Tage sind manchmal eintönig. Das macht müde und abgeschlagen.


In einer ähnlichen Stimmungslage ist der Prophet Elia vor rund 3.000 Jahren. In der Bibel ist nachzulesen, dass er einen langen, kräftezehrenden Weg hinter sich hat. Er denkt gerade, der Spuk ist vorbei - da kündigt sich unerwartet neues Unheil an: Die einflussreiche und gefährliche Königin Isebel bedroht ihn öffentlich mit dem Tod. Ich könnte auch sagen: Eine neue Welle von Gefahr rollt auf ihn zu und droht ihn zu verschlingen. Und da kann er nicht mehr. Er ist am Ende seiner Kraft. Und das Letzte, was er am Ende des Tages noch zu denken vermag ist: „Es reicht. Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr.“ So niedergeschlagen ist Elia, dass er sich nur noch hinlegen kann und das Beste wäre, gar nicht wieder aufzuwachen.


Genau an diesem Punkt erscheint ihm ein Engel. Er stellt Elia Wasser hin und geröstetes Brot. Dann sagt er: „Steh auf und iss! Denn Du hast noch einen weiten Weg vor Dir.“ (Die Bibel, 1. Könige 19,7b).


Interessant ist übrigens, was der Engel nicht sagt: Kein frommes Wort. Kein geistlicher Ratschlag und erst recht kein Aufruf doch noch fester zu glauben.


Der Engel setzt mit seiner Hilfe erstmal nicht bei der Seele an, sondern beim ermatteten Körper: „Steh auf und iss!“ Und das Brot hat er gleich mitgebracht. Und es ist sogar geröstet.


In unserer Sprache erkennen wir, wie sich Gefühle im Körper abbilden. Wir sagen, der Traurige oder Verzweifelte ist niedergedrückt, lässt den Kopf hängen, hat keinen Boden mehr unter den Füßen.


Deshalb der Aufruf des Engels: Und das ist nicht zu unterschätzen. Denn mit einer anderen Körperhaltung kommt auch im Inneren etwas in Gang. Das wird auch heute in Therapien immer wieder berücksichtigt.


Es geht um Widerstandskraft: Aufstehen und das Mögliche tun, um wieder Kraft zu schöpfen. Dann können auch andere davon profitieren. Das sind ja die besonderen Momente in der Coronakrise: wenn andere versorgt werden; Nachbarschaftshilfe; Einkäufe für Gefährdete; Anrufe bei Einsamen.


Es ist noch ein weiter Weg durch diese Krise. Und weil das so ist, brauche ich Kraft für jeden Tag. Also: Steh auf und iss! Halte den Kopf oben. Nimm zu Dir, was Dich stärkt. Und versuche, soweit es geht, auch anderen aufzuhelfen.


Deshalb: Denk in den dunklen Stunden an den Engel. Stärke Dich mit frischen Brötchen und einem kräftigen Schluck: Iss und trink, denn Du hast einen weiten Weg vor Dir.


Ich brauche immer wieder diese Erinnerung.

Der Prophet hat den Rat befolgt und konnte dann vierzig Tage und vierzig Nächte durch die Wüste gehen. Und dann ist ihm sogar Gott selbst begegnet.


Dass Sie immer wieder genug Kraft finden, das wünscht Ihnen

Ihr Pfarrer Bernd Becker aus Bielefeld.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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